2 8 4 D O C U M E N T 1 6 8 A P R I L 1 9 2 2 168. From Maurice Solovine Paris den 27 April 1922 Lieber Einstein, Ich freute mich ungemein aus Ihrem Briefe zu erfahren daß Sie wolerhalten in Berlin eingetroffen sind.[1] Ihre Anstrengung in Paris war in der Tat eine außerge- wöhnliche. Wenn man aber in Betracht zieht das große Resultat das Sie erzielt ha- ben, so werden Sie zugeben daß es sich der Mühe lohnte hieher zu kommen. Die Stellung Ihren Theorien gegenüber ist hier jetzt eine ganz andere als vorher, und was die persönlichen Eindrücke betrifft, so schätzen sich die Leute sehr glücklich Sie persönlich kennen gelernt zu haben. Der Painlevé sagte mir vorige Woche, als ich mit ihm von Ihnen sprach, „j’espère bien que nous [som]mes maintenant amis, moi et Einstein.“[2] Der Wunsch aller ist Sie hier wiederzusehen.— Da nun auch in Deutschland die Zeitungen sich anständig benommen haben, so können Sie wirklich sehr froh sein besänftigend und woltuend gewirkt zu haben, besonders zu einer Zeit wo der Hass so unheilvoll und zerstörend wirkt.[3] Es ist auch sehr lieb von Ihnen mir in Aussicht zu stellen, daß wir noch einmal zusammen schöne Stunden verbringen werden.— Den Brief an Rothschild habe ich der Post übergeben.[4] Seine Adresse ist: Monsieur le baron Edmond de Rothschild 41, Faubourg Saint Honoré Paris (8). Ich möchte Sie nun meinerseits bitten mir gütigst die Adresse des Dr Beck in Chicago anzugeben. Die Frau Untermeyer hat mir einen sehr trockenen Brief ge- schrieben, in dem sie mir sagte daß sie nichts für mich tun könne.[5] Ich möchte da- her es noch mit dem Dr Beck versuchen. Da er sich geistig betätigt, so ist zu erwarten daß er mein Ansuchen doch ander[s] aufnehmen wird.— Sie erinnern sich wol, lieber Einstein, daß ich Ihnen hier von einer Sammlung sprach in der die Naturforscher höchsten Ranges in kurzgefasster Form (ungefähr 25 bis 30 Seiten in -8) ihre Entdeckungen darstellen würden, damit letztere leichter den Gelehrten und dem gebildeten Publikum im Allgemeinen leichter zugänglich werden.[6] Ich möchte nun im ersten Heft Ihre grundlegende Abhandlung von 1905 abdrucken.[7] Hängt die Uebersetzungserlaubnis von Ihnen ab, vom Ambrosius Barth oder von Barth? Teubner?[8] Nachdem ich die Uebersetzung Ihrer in Ame- rika gehaltenen Vorträge vollendet haben werde, werde ich an diejenige Ihrer hervorragenden Abhandlung von 1916 herangehen.[9] Sollte die Uebersetzungser- laubnis dieser letzteren nicht ausschliesslich von Ihnen, sondern vom Verleger ab- hängen, so möchte ich Sie bitten ihm zu schreiben daß er sie nicht einem andern erteilen solle.
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