3 7 4 D O C U M E N T S 2 4 5 , 2 4 6 J U N E 1 9 2 2 245. To Mathilde Rathenau[1] [Berlin, after 24 June 1922][2] Verehrte Frau Rathenau! Ohne Sie persönlich zu kennen, drängt es mich, Ihnen im Angesicht des furcht- baren Unglücks die Hand zu drücken.[3] Vier Jahre kannte ich den prachtvollen Menschen und immerzu wuchs er vor meinen Augen als Geist und als Charakter.[4] Wenn es einen Trost gibt, dann ist es der, daß Ihr Sohn eine der großen Persönlich- keiten ist, deren Wirken von ihren Werken ausgeht und weit über ihre leibliche Exi- stenz hinausgeht. Er wird nicht nur als großer Versteher und Lenker im Buche der Geschichte verzeichnet bleiben, sondern als eine von den großen jüdischen Gestal- ten, die dem ethischen Ideal der Menschenversöhnung mit Aufopferung ihres Le- bens sich hingegeben haben. Ich fühle von Herzen mit Ihnen in Ihrer tiefsten Trauer, denn ich empfinde selbst die Trennung von ihm als unersetzlichen Verlust. Mit dem Ausdruck meiner warmen Sympathie Ihr A. Einstein. PL. Gedächtnis 1922, p. 76. [1]Rathenau (1845–1926) was the mother of Walther Rathenau. [2]Dated by the date of Rathenau’s assassination. [3]Walther Rathenau was assassinated on 24 June by two members of the radical right-wing Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund and of the Organisation Consul. Rathenau had been the central target of vitriolic attacks directed against Jews and against the Wirth government and its policy of appeasement toward the Allies (see Berliner Tageblatt, 24 June 1922, Evening Edition, and Winkler 1993, pp. 173–174). [4]There are indications that Einstein was familiar with Rathenau’s publications as early as 1915 (see Einstein to Romain Rolland, 15 September 1915 [Vol. 8, Doc. 118]). Their earliest extant corre- spondence is from two years later (see Einstein to Walther Rathenau, 8 March 1917 [Vol. 8, Doc. 305]). 246. From Hans Albert Einstein [Zurich, after 24 June 1922][1] Lieber Papa! Sehnsüchtig habe ich die ganze Zeit auf eine Antwort von Dir [g]ewartet. Es scheint, Du hast den Brief von Mama nicht bekommen. Es handelt sich darum: Ich habe aus München und hier „Das Programm“ des Polis durch gesehen und habe in beiden ca 6 Monate Praxis vor oder während der Studienzeit als Vorschrift gefunden.[2] Daraufhin war für mich jeder Grund, nicht mit Dir nach Japan zu