3 8 8 D O C U M E N T 2 6 2 J U L Y 1 9 2 2 Rathenau’s Ermordung ist ein grosses Unglück nicht nur wegen der empfindli- chen Lücke, die dieser vortreffliche Mann hinterlässt.[4] Gefährliche Konflikte im Innern und empfindliche Schädigung des schwachen Vertrauens von aussen sind die Folge. Wo wird die gefährliche Verwirrung des Geistes bei uns hinführen? Seien Sie mit Ihrer Frl. Schwester[5] herzlich gegrüsst von Ihrem A. Einstein. Eddingtons Erweiterung der Weylschen Theorie beruht wirklich auf einem tiefen Gedanken.[6] Ich bemühte mich aber vergeblich, den Gedankengang so zu ergän- zen, dass er den Charakter einer geschlossenen Theorie annimmt. ALS (UkE, Haldane of Cloan Papers, MS5915). [32 639]. [1]Presumably Haldane 1922. [2]In late 1920, Einstein had reported that he was studying English verbs “by the sweat of my brow” (“im Schweisse m. Angesichts” Einstein to Ernest Pickworth Farrow, 28 December 1920 [Vol. 10, Doc. 245]). [3]Presumably Thomas Graeme Nelson Haldane (1897–1981), who was a consulting engineer. [4]Rathenau had been assassinated on 24 June. [5]Elizabeth Sanderson Haldane (1862–1937), Haldane’s sister, was a justice of the peace. Einstein had enjoyed her hospitality during his visit to the United Kingdom in 1921 (see Einstein to Richard B. Haldane, 30 December 1921 [Vol. 12, Doc. 347]). [6]Eddington 1921a. 262. To Marie Curie-Sk odowska Berlin, den 4. VII. 22. Liebe Frau Curie! Sie haben mich neulich wegen der Völkerbunds-Kommission gefragt, und ich habe Ihnen damals mitgeteilt, dass ich die Wahl angenommen habe und Sie gebe- ten, Sie möchten sie gleichfalls annehmen.[1] Meine Auffassung [b]ezüglich der Bedeutung einer solchen Bestrebung ist noch dieselbe wie damals. Leider fühle ich mich aber jetzt genötigt, aus der Kommission schon wieder auszutreten und fühle mich natürlich verpflichtet, Ihnen dies sofort mitzuteilen.[2] Ich habe das Bedürf- nis, Ihnen meine Gründe mitzuteilen, bitte Sie aber, dafür zu sorgen, dass diese nicht Unberufenen bekannt werden. Nicht nur bei Gelegenheit des tragischen To- des von Rathenau,[3] sondern auch bei anderen Gelegenheiten habe ich wahrge- nommen, dass in der Schicht, die ich gewissermassen beim Völkerbund zu vertreten habe, ein sehr starker Antisemitismus sowie überhaupt eine Gesinnung solcher Art herrscht, dass ich mich nicht dazu eigne, vertretende bezw. [v]ermit- telnde Person zu sein.[4] Ich glaube, Sie werden dies wohl verstehen. Mit besonderer Freude erinnere ich mich an die harmonischen Stunden, die ich mit Ihnen, Langevin und den anderen sympathischen Kollegen in Paris verbracht