5 1 4 D O C U M E N T 3 6 1 S E P T E M B E R 1 9 2 2 zum Mitanhören und Referieren (für Sie und für das Ministerium) hingienge,— aber auch da hemmt, dass ich nicht das genügende Sprachverständnis habe (und dem würde auch durch stetes Dolmetschen nicht recht abgeholfen). Aus Gründen der politischen Momente (gegenüber der Entente und in Hinsicht auf die Deutschen) würde vielleicht folgende Lösung doch am besten sein: Sie könnten als Ihren persönl. Vertreter auch officiell nur zum Hören und Berichterstat- ten doch einen namhaften, christlichen und sehr sprachkundigen Gelehrten sen- den? Wäre das möglich? Es würde mir diese in manchem Betracht sehr tauglich scheinen—auch, woran ja allerlei liegt, der deutschen Verhaltnisse halber. Viel- leicht wäre dadurch die Wahl leichter, dass der betr, ja nur zum Anhören und Re- ferieren hingienge. Käme Ihnen übrigens vielleicht Brinkmann[3] in Betracht? Ich glaube, er könnte es ordentlich machen. Viel Grüsse, lieber H. Einstein! und nochmal ordentlich Dank! Und hoffentlich ärgern Sie sich nicht über diesen meinen Brief,—hab ich nicht recht? Ihr M. Wertheimer N. B. Wann reisen Sie ab? Vielleicht kann ich Sie im Oktober doch noch in Ber- lin sprechen? TLS. [34 788]. [1]In Doc. 351, Einstein had asked Wertheimer whether he would be prepared to represent him at the upcoming meeting of the International Committee on Intellectual Cooperation. [2]The first session of the committee was held from 1 to 5 August in Geneva. As president of the committee, Henri Bergson had given the closing address of the session on 5 August (see Société 1922, pp. 36–37). [3]Carl Brinkmann (1885–1954) was Professor of Economics and Sociology at the University of Berlin and a Legationsrat at the Auswärtiges Amt. 361. To Swiss Embassy, Berlin Berlin, den 18. IX. 1922 Hochgeehrter Herr:[1] Ich erlaube mir, mich heute mit folgender Bitte an Sie zu wenden: E nde ds. Mts. trete ich eine Reise nach Japan, China, Holländisch-Indien und Spanien an, um den Einladungen einiger Universitäten dieser Länder Folge zu leisten. Meine Frau begleitet mich. Als Inhaber von Schweizerischen Pässen sind wir genötigt, für jedes Visum die für Schweizer üblichen Gebühren zu entrichten. Da dieselben für mich, der ich in Deutschland mein Einkommen beziehe, ausserordentlich hoch sind, hatte die Pass-Stelle des Auswärtigen Amtes schon während des letzten