D O C . 3 7 9 T R A V E L D I A R Y D E C E M B E R 1 9 2 2 5 5 3 rechnen und der arme Yamomoto lackiert ist.[166] Nach Vortrag Kaishoscha- Abendessen, das nahe zu ewig dauert. Grosser Teil der Gesellschaft und einer nebenan placierten von Gymnasial-Mathematiklehrern durch Reiswein tüchtig be- schwipst und sehr lustig.[167] Prof. Myake rührend, begleitet mich überall hin, zum Schluss in japanisches Hotel, wo die Wirtin eine rührende Freude hat und sich rnd 100mal kniend mit Kopf nach Boden verbeugt. Räume höchst geschmackvoll Wohnzimmer und 2 mit europäischen Sitzgelegenheiten provisorisch ausgestatte- ten Nebenzimmern, alles durch Papier-Schiebethürchen getrennt, die man bequem mit kleinem Finger bethätigen kann.[168] 25. Wilder Tag! Um 9 Uhr erscheint Kuwaki, Inagaki auch da. Dann Wirtin, die drollige. Sie kommt mit etwa 6 seidenen Stoffstücken von etwa ¾ m Länge und ei- nem Bündel Pinseln und japanische Tusche, und ich muss alles mit meinem Namen vollmalen.[169] Gespräch mit Kuwaki über erkenntnistheor. Fragen der Relativität. Dann 11 Uhr Frauen von der Bahn geholt (Else & Frau Inagaki) Fahrt ins japani- sche Hotel. Besichtigen der Stadt und vieler Läden.[170] Um 1 Uhr zum Universi- tätsessen in Räumen der medizinischen Fakultät. Händeschütteln mit sehr vielen Professoren. Besichtigen von Gallensteinen, mikroskopischen Präparaten über Weilsche Krankheit, Fischen, die das Resultat von Kreuzungen darstellen, alles eigens im Empfangssaal aufgestellt. Nach Mittagessen Rede von Präsident und mir. Viele Geschenke erhalten.[171] Besuch eines Tempels, des physikalischen, Fe- stigkeits-mineralogischen Instituts.[172] Dann Besuch bei Miyake, der vier aller- liebste Kinder hat und endlich in Gewerbeausstellung im Stadthaus, wo der anwesende Provinzgouverneur eigens wundervolle Gemälde hat aufhangen lassen.[173] Dann Abreise, zu welcher alle kamen, auch die freundlichste aller japa- nischen Wirtinnen. Ich aber war tot, und mein Leichnam fuhr nach Moggi zurück, wo er noch in eine Kinder-Weihnacht geschleppt wurde und den Kindern vorgeigen musste. Endlich 10 Uhr Heimkehr, Essen, viele Briefe aus der Heimat, Bett.[174] 26. Vormittags und abends Besteigung eines Hügels mit herrlicher Aussicht auf Berge und Meer. Yamomoto angekommen. In Verlegenheit, weil er uns noch um- logieren muss, indem der Mizzui-Klub die Krallen zeigt und horrend verlangt. Vorrede zu Vorlesung geschrieben. Gedanke über . Abends kommt Japaner mit Stoss Papier und will, dass ich ihm meine Eindrücke am Gipfel des Hügels mitteile![175] 27. Spazierfahrt mit Mizui-Dampfer auf chinesisches Meer. Spaziergang durch Schimonosecki Abendessen mit Yamamoto & Watanabe. Nachher Nagai gekom- men. Gedicht mit Zeichnung für Frau Yamamoto und viel Seide mit Tusche vollgeschmiert.[176] Animierteste Stimmung. Eitel Friede! [p. 27v] [p. 28] ∂xα -------- Rακ, lm ( ) 0=
Previous Page Next Page