5 5 6 D O C . 3 7 9 T R A V E L D I A R Y J A N U A R Y 1 9 2 3 sonstige Bauwerke. Lebendiges Gemisch von Indern Malayen, Chinesen. Zweiräd- rige Wagen mit Strohdächern, gezogen von langgehörnten männlichen Rindern. Pralle Tropensonne, aber weniger feucht als in Singapore. Dickes Haar in meiner Elektrizitätssuppe gefunden am Nachmittag. Schade. Aechte Tropenhitze. 14. Mittags Ankunft in Penang. Bruthitze auf dem Schiff, das ziemlich weit von der Stadt in der Bucht liegen blieb. Menge Inder eingeladen, schöne hochgebaute Männer und Frauen. Wir F fuhren um 3 Uhr an Land und liefen von Rickschos verfolgt in der Stadt herum, die sehr interessant ist. Schiffchen, Häuser, Menschen, hat alles Stil. Alles Hitze in der Stadt recht erträglich. Wir sahen buddistische Tempel mit geheimnisvoll- schreckfaftem, farbigem Zierat, auch eine Moschee mit Bad, in der Männer herumlagen, leganter arabischer Bau mit schlanken Türmen von weisslicher Farbe, Schönes, zudringliches Bettelweib. Mit Japanern zusam- men in Nachen bei erheblichen Wellen aufs Schiff zurückgefahren. Else schwere Angst aber doch noch Kraft zum Schimpfen. Der f hagere Inder mit flammenden schwarzen Augen stand ruderte aber seelenruhig die sein Stehruder und lieferte uns heil in der Haruna ab. Bruthitze bis Mitternacht. 15. Fahrt bei angenehmer Brise. Neue Gedanken zum elektrischen Problem. Abends Gespräch mit indischem Schullehrer über Land und Leben in Ceylon. Herrlicher Sternhimmel. Beneidenswerte Existenz. 16.–18. Strenge Arbeit am Problem trotz Hitze. Geht vorwärts mit vielen Rückschlägen. 19. Colombo. Morgens vergebliche Bemühung, Wagenpartie zusammen zu bringen. Interessante Feststellung über japanis Geschäftspraxis von Kapitän, der drahtlose Telegramme von billiger offerierenden Verkehrsfirmen aus Colombo aus leicht zu erratenden Gründen den Passagieren verschweigt. Vormittags Spazier- fahrt Tram & Gang Bahnhof Fort in Begleitung zudringlicher Eingeborener. 1h 25– 3 15 Fahrt nach Negombo, Etwas nördlich an Küste gelegenes Städtchen ohne Europäer.[194] Wir nahmen 2 Rickscho-Männer, deren einer ein absolut nackter Na- turmensch, der andere ein früherer Hagenbeck-Elefanten-Pfleger war, der von Hamburg schwärmte.[195] Sie fuhren uns durch dass Städtchen, dessen Haupt-Häu- serreihe wie einzelne Häuser in Palmenhaine geduckt sind. Wir werden überall begafft wie bei uns Singhalesen. Dann Besuch von Fischerdorf. Kinder ganz nackt, Männer Lendentuch. Schöne Leute Fischerboote aus zwei starr verbundenen schmalen parallelen Teilen. Grosse Schnelligkeit aber unbequemer Sitz Boot kam heim mit viel Fischen und einer Schar neidischer Raben. Dann an Bucht und Flüsschen vorbei vor ihm in der Wiese sahen wir auf 12 m Distanz grosses Krokodil, das sich nach Steinwürfen und Schreien vieler Eingeborener ganz lang- sam ins Wasser trollte. Dann europäisches Gasthaus und [p. 31] [p. 31v] [p. 32]
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