APPENDIX C KARL GLITSCHER TO HERMANN ANSCHÜTZ-KAEMPFE Neumühlen bei Kiel, Bahnstation Kiel, den 3. Dezember 1923. Schon am letzten Freitag setzte ich Ihnen auseinander, dass die aufrichtenden Momente der Kugel, wie sie sich einerseits aus dem Impuls und einer Schwin- gungszeit, andererseits aus zwei Schwingungszeiten und einem unten angehängten Gewicht errechnen, nicht übereinstimmen. Ich habe über die Sache noch weiter nachgedacht und zunächst die Schwingungszeiten auf unendlich kleine Ausschlä- ge reduziert. Dabei ergab sich, dass die erste Schwingungszeit von 99 Minuten auf 91, die zweite von 88 auf 84, 5 Minuten reduziert wird. Aber auch mit diesen abgeänderten Schwingungszeiten kann ich keine Uebereinstimmung in den auf verschiedene Weise berechneten Momenten erzielen. Jch kann mir nichts anderes denken, als dass die Wirkung des Blasmagneten nicht ohne Einfluss auf die Schwin-gungsdauer ist. Wir haben nämlich beim ersten Male die Kugel in der Mit- te gehabt, beim zweiten Male hat sie oben angelegen. Wenn man die Kräfte be- trachtet, die vom Magneten auf die untere Schale ausgeübt werden, so sieht man, dass nur dann, wenn die Kugel mit der Schale konzentrisch liegt, bei Elevationen kein Moment auf die Kugel wirken kann, ausserdem vorausgesetzt, dass die Rich- tung der resultierenden Magnetkraftlinien selbst durch den Kugelmittelpunkt geht, was aber durch die Konstruktion wohl gewährleistet ist. Liegt die Kugel unten auf, so scheint mir eine Erhöhung des Punktes zu erfolgen, um den die Elevation ge- schieht. Liegt andererseits der Mittelpunkt der Kugel über dem Mittelpunkt der Ku- gelschale, so scheint mir der genannte Punkt tiefer zu liegen, mit anderen Worten, die Höhenlage der Kugel über der Schale scheint mir von Einfluss auf die Schwin- gungsdauer zu sein. Ausserdem ist zu bedenken, dass, wenn das Metazentrum durch die Magnetwirkung nicht mehr mit dem Kugelmittelpunkt zusammenfällt, das Oel unten eine stabilisierende bezw. destabilisierende Wirkung besitzt. Es ist nur dann indifferent, wenn Schalenmittelpunkt und Kugelmittelpunkt zusammen- fallen. Um zu entscheiden, ob der Blasmagnet von Einfluss auf die Schwingungs- dauer ist, habe ich nach Rücksprache mit den Herren Richter und Otto, von denen Letzterer ganz meiner Meinung ist, folgendes Experiment veranlasst: Wir wollen
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