134 DOC. 75 NOBEL LECTURE 10 eine Verallgemeinerung der Riemannschen Geometrie vor sich, in welcher doch die wichtigsten abgeleiteten Grössen erhalten bleiben. Indem man die einfachsten Differential-Gleichungen aufsucht, denen ein affiner Zu- sammenhang unterworfen werden kann, darf man hoffen, auf eine Verall- gemeinerung der Gravitationsgleichungen zu stossen, welche die Gesetze des elektromagnetischen Feldes mit enthält. Diese Hoffnung hat sich tat- sächlich erfüllt, doch weiss ich nicht, ob der so gewonnene formale Zu- sammenhang wirklich als eine Bereicherung der Physik anzusehen ist, so- lange er keine neuen physikalischen Zusammenhänge liefert. Insbesondere kann eine Feldtheorie nach meiner Meinung erst dann befriedigen, wenn sie die elektrischen Elementarkörper als singularitätsfreie Lösungen dar- zustellen gestattet. Ferner ist nicht zu vergessen, dass eine Theorie der elektrischen Elemen- targebilde nicht zu trennen ist von den Fragen der Quantentheorie. Diesem tiefsten physikalischen Problem der Gegenwart gegenüber hat sich auch die Relativitätstheorie bisher als machtlos erwiesen. Mag auch dereinst durch die Lösung des Quantenproblems die Form der allgemeinen Gleich- ungen eine noch so tiefgehende Änderung erfahren, mögen sich sogar die Grössen gänzlich verändern, mittelst derer wir die elementaren Vorgänge darstellen, das Relativitätsprinzip wird nicht mehr aufgegeben werden und die mittelst desselben bisher abgeleiteten Gesetze werden wenigstens als Grenzgesetze ihre Bedeutung behalten.
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