D O C U M E N T S 9 4 , 9 5 J U L Y 1 9 2 3 161 94. From Hans Albert Einstein Lautrach. 29. 7. 23 Lieber Papa! Gestern bin ich hier zu Herrn Dr. Anschütz[1] gekommen, der sich meiner so freundlich angenommen hat und habe mit ihm über die Angelegenheit noch sehr eingehend geredet und erst hier habe ich eigentlich gesehen wie schrecklich mein Brief für Dich war [etwa] dass ich so etwas damals nur geahnt hätte.[2] Ich kann zu meiner Entschuldigung nur sagen, dass ich mir damals gar nicht recht klar war, wie ich eigentlich schreibe, dass er mir einige Sachen daraus sagte, die ich gar nicht mehr wusste in der Tragweite, wie ich sie geschrieben habe Es bleibt mir nur, Dich zu bitten, zu entschuldigen. Ich hätte schon lange rea- giert, wenn ich nicht so im Dunkeln getappt wäre. Aber ich glaube es ist besser ich habe gewartet ohne die Sache noch durch voreilige Schritte zu komplizieren Ich wollte Dir nach München entgegenfahren, um mit Dir zu sprechen, aber Herr Dr. Anschütz sagt mir eben, Du gehest jetzt garnicht hin, und so wollte ich Dich fragen wo ich Dich sehen kann. Gerade weil die Sache für mich so schrecklich ist freue ich mich sehr darauf alles wieder gutmachen zu können. Indem ich mit großer Ungeduld Deiner Nachricht harre, grüße ich Dich vielmals Dein Adn. ALS. [144 386]. [1]Hermann Anschütz-Kaempfe. [2]See Doc. 60. 95. To Heinrich Zangger [Berlin,] ¢30² 31. VII. [1923] Lieber Zangger! Dank für den lieben Brief.[1] Auch für Bessos,[2] wenn er noch dort ist. Ich bin im August mit Tete[3] zusammen. Etwa 17. ¢August² September bin ich bei der Physiker-Versammlung in Bonn,[4] Ende September bis Mitte Oktober in Leiden, dann wieder fortgesetzt in Berlin. Ich freu mich sehr, dass wir uns wiedersehen. In diesen düstern Zeiten ist persönliche Freundschaft Alles. Die letzten 3 Tage war Langevin bei mir, um an einer pazifistischen Kundgebung mitzuwirken.[5] Er ist zu gut für diese Welt