268 DOC. 170 ON OVERDETERMINATION EINSTEIN : Bietet die Feldtheorie Möglichkeiten fur die Lösung des Quantenproblems? 359 Bietet die Feldtheorie Möglichkeiten fur die Lösung des [1] Quantenproblems? Von A. EINSTEIN. § l. Allgemeines. Die großen Erfolge, welche die Quantentheorie nach einer Entwicklung von noch nicht einem viertel Jahrhundert aufzuweisen hat, dürfen uns nicht darüber hinwegtäuschen, daß es an einer logischen Grundlage dieser Theorie noch fehlt. Wir wissen ferner, daß jene gesuchten Grundlagen nicht ein- fach in einer Ergänzung der klassischen Mechanik und Elektrodynamik be- stehen können denn der aus der klassischen Mechanik folgende Äquipar- titionssatz der Energie sowie die aus der klassischen Elektrodynamik fol- [2] genden Gesetze über die energetischen Eigenschaften der Strahlung stehen in unauflösbarem Widerspruch zu den Tatsachen. Es braucht nur an das Degenerieren der spezifischen Wärme bei tiefen Temperaturen und an die se- kundären Prozesse erinnert zu werden, die bei der Absorption und Zerstreuung (Komptoneffekt) kurzwelliger Strahlung auftreten. Angesichts der durch die Quantenregeln zusammengefaßten Tatsachen könnte man daran verzweifeln, durch eine konsequente Weiterentwicklung der bisherigen Theorien der Schwierigkeiten Herr zu werden. Das Wesentliche der bisherigen theoretischen Entwicklung, welche durch die Stichworte Mechanik, MAXWELL-LORENTZche Elektrodynamik, Relativitätstheorie gekennzeichnet ist, liegt darin, daß sie mit Differentialgleichungen arbeitet, welche in einem raum- zeitlichen vierdimensionalen Kontinuum das Geschehen eindeutig bestimmen, [3] wenn es für einen raumartigen Schnitt bekannt ist. In der eindeutigen Be- stimmung der zeitlichen Fortsetzung des Geschehens durch partielle Differential- gleichungen liegt die Methode, durch welche wir dem Kausalgesetz gerecht [4] werden. Angesichts der bestehenden Schwierigkeiten hat man an der Beschreib- bark eit der tatsächlichen Vorgänge durch Differentialgleichungen gezweifelt. Darüber hinaus bezweifelt man die Möglichkeit der lückenlosen Durchführung des Kausalgesetzes unter Zugrundelegung des vierdimensionalen Kontinuums [5] von Raum und Zeit. Alle diese Zweifel sind erkenntnistheoretisch erlaubt und angesichts der bestehenden tiefen Schwierigkeiten wohl verständlich. Bevor wir aber ernsthaft so fernliegende Möglichkeiten in den Kreis der Betrachtung ziehen, müssen wir prüfen, ob wirklich aus den bisherigen Bemühungen und Tatsachen gefolgert werden muß, daß es unmöglich sei, mit partiellen Differential- gleichungen auszukommen. Jedem, der die wunderbare Sicherheit auf sich