D O C U M E N T 1 9 0 J A N U A R Y 1 9 2 4 3 0 7 Je profite de cette occasion pour vous envoyer mes vœux de bonne année avec les sentiments très amicaux que nous vous avons tous voués J. Hadamard TLS. [12 020]. [1]Esther Gurrand-Eliaschoff (see Doc. 173). [2]Edmond James de Rothschild. 190. To Michele Besso [Berlin,] 5. 1. 24 Lieber Michele! Lang hab ich Dir nicht mehr geschrieben und viel erlebt inzwischen. Aber das äussere Erleben bleibt an der Oberfläche und das Wissenschaftliche Hauptsache. Die Idee, mit der ich mich herumschlage, betrifft das Verstehen der Quantenthatsa- chen und heisst: Ueberbestimmung der Gesetze durch mehr Differenzialgleichun- gen als Feldvariable. So soll die Nichtwillkürlichkeit der Anfangsbedingungen begriffen werden, ohne die Feldtheorie zu verlassen. Natürlich kann der Weg ganz falsch sein, aber er muss versucht werden und ist jedenfalls logisch möglich. Die Bewegungsgleichung materieller Punkte (Elektronen) wird ganz aufgegeben das motorische Verhalten der letzteren soll durch die Feldgesetze mitbestimmt werden. Ich will Dir die vorläufige Arbeit darüber senden, sobald sie gedruckt ist.[1] Das Mathematische ist enorm schwierig, der Zusammenhang mit dem Erfahrbaren wird leider immer indirekter. Aber es ist doch eine logische Möglichkeit, um ohne sacri- ficium intellectus der Wirklichkeit gerecht zu werden. Ich freue mich sehr über das, was Du von Vero und dem Enkelchen erzählst.[2] Wenn Du letzterem keine fertige Lebensweisheit mitgeben kannst, so thut es nichts – er wird sich wohlweislich doch nicht darnach richten. Die Vernunft ist ja doch ohnmächtig dem Instinkt gegenüber, ja sogar selbst lahm, wenn sie nicht vom tie- rischen Willen angetrieben wird. Politisch sieht es nicht erfreulich aus—die Preussen haben sozusagen nur ihr Fleisch vertauscht mit anderen. Jedenfalls bin ich froh, dass ich auf den Völkerbunds-Schwindel nicht angebis- sen habe, weil es schad für Zeit und Kraft wäre.[3] Das einzige Gute, was er mit al- ler Heuchelei gemein hat, ist, ein Kompliment des Lasters an die Tugend zu sein, aber nicht mehr. Herzliche Grüsse an Euch alle und glückliches 1924 Dein Albert.