3 1 4 D O C U M E N T 1 9 4 J A N U A R Y 1 9 2 4 Verwaltung tragen. Sie sollen das Lehr -und Studienprogramm feststellen und sol- len dem Obersten Rate durch das Medium des Senates Vorschlaege betreffs der Er- nennung von Professoren unterbreiten.— Alle diese Koerperschaften [s]ollen in Palestina durch einige Mitglieder vertreten sein, die ihnen beratend zur Seite ste- hen, selbst aber nur mit Genehmigung des entsprechenden Gesamtkommittees im Namen des letzteren handeln koennen. Dies ist im wesentlichen das Projekt das wir gegenwaertig erwaegen. Die Exe- cutive waere Ihnen nunmehr zu grossem Danke verpflichtet, wenn Sie ihre Einla- dung zum Eintritt in den Obersten Rat annehmen wuerden. Von den anderen Herren an die wir uns wandten, haben bereits Achad Haam, Sir Alfred Mond, und Baron J. de Rothschild ihre Einwilligung erklaert. In diesem Zusammenhange gestatte ich mir Ihnen einige weitere Information ueber den Fortgang der Arbeiten zu uebersenden. Mit den amerikanischen Aerzten ist jetzt vollstes Einverstaendnis ueber den Plan der Micro-biologischen Abteilung erzielt worden,[7] und die Bauarbeiten haben dementsprechend bereits Anfang No- vember begonnen. Das alte Haus wird renoviert und ein Neubau errichtet, in dem das Laboratorium fuer Mikrobiologie im Parterre und das fuer Biochemie im ersten Stock untergebracht wird. Die Plaene sind nun im einzelnen fertiggestellt worden, und der Bau und die Einrichtung soll bis Juni fertig sein. Die in Deutschland ge- kauften Apparate sind bereits in Palestina eingetroffen. Herr Dr. Weizmann hat vor seiner Abreise auch Instruktionen fuer Uebersendung seiner chemischen Labora- torien erteilt. Die noch benoetigten Apparate werden jetzt eingekauft und in der naechsten Zeit abgesandt. In den Vorbereitungen fuer das Institut fuer juedische und orientalische Studien, das die erste Abteilung der geisteswissenschaftlichen Fakultaet bilden soll, sind jetzt auch erfreuliche Fortschritte zu verzeichnen. Mit dem Pariser Kommittee dem die Verfuegung ueber die Stiftung des Baron E. de Rothschild (jaehrlich £2000.– fuer 5 Jahre) zusteht, und dass sich bisher gegen den Einschluss des neuen Institutes in die hebraische Universitaet wehrte, ist jetzt im wesentlichen ein Einverstaendnis erzielt worden.[8] Das Pariser Kommittee ist mit dem Einschluss in die Universitaet einverstanden, verlangt nur die innere Autonomie der Verwal- tung des neuen Institutes, womit wir auch einverstanden sind. Es wird daher moeglich sein in der naechsten Zeit mit der Ernennung einiger Professoren zu be- ginnen. Wir hoffen, dass es auch moeglich sein wird dieses Institut zu gleicher Zeit mit dem naturwissenschaftlichen im naechsten Sommer oder spaetestens Herbst zu eroeffnen. Die Universitaetsbibliothek ist jetzt auch auf dem Wege aus der bisherigen Sta- gnation herauszukommen. Wie wir Ihnen s.Zt. mitteilten, ist mit der Verwaltung der Wolffsohnschen Stiftung ein Abkommen getroffen worden, wonach die letztere
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