D O C U M E N T 1 9 4 J A N U A R Y 1 9 2 4 3 1 5 ihr ganzes Vermoegen, im Gesamtbetrage von £15.000.– fuer die Errichtung eines Neubaus zur Verfuegung stellt.[9] Die Schwierigkeit lag bisher darin einen geeig- neten Bauplatz zu finden. Wir glauben aber nunmehr auf dem Scopus selbst in sehr schoener Lage einen geeigneten Platz gefunden zu haben. Die Sache wird wohl in kuerzester Zeit in Palestina selbst, waehrend der Anwesenheit des Herrn Kann vom Kuratorium der Wolffsohn Stiftung, entschieden werden. Waehrend wir uns so bemueht haben die technischen Vorbedingungen fuer eine Weiterentwicklung der Bibliothek zu schaffen, haben wir andrerseits auch erfolg- reiche Bemuehungen gemacht das Niveau der Bibliothek durch Ankauf neuer Be- staende zu heben. Gerade in den letzten Wochen haben wir in dieser Hinsicht einen sehr erfreulichen Erfolg zu verzeichnen gehabt. Es ist uns gelungen die ausseror- dentlich wertvolle und in ihrer Art einzig dastehende orientalische Bibliothek des verstorbenen Prof. Ignatz Goldziher in Budapest[10] fuer unsere Bibliothek zu er- werben. Die Bibliothek umfasst orientalische Drucke (400 Bde), orientalische Li- teratur (im Westen herausgegeben 500 Bde), moderne Literatur ueber den Orient (2500 Bde), Bibel und Hebraica (ueber 1000 Bde.) 45 Serien von Zeitschriften, eine reichhaltige Sonderabdruck- und Excerptensammlung, und eine grosse Menge ethnographischer, folkloristischer und philologischer Literatur. Diese Bibliothek, die noch durch eine Reihe von Raritaeten und Unica, die dem verstorbenen Gelehr- ten von orientalischen Freunden geschenkt wurden, besondere Bedeutung gewinnt, haben wir fuer den verhaeltnismaessig niedrigen Preis von £3000 erworben. Fuer die Stellung der Universitaet in Palestina bedeutet dieser Zuwachs einen unschaetz- baren Gewinn. Wir muessen aber vorlaeufig ueber die ganze Sache noch strenges Stillschweigen bewahren, da der definitive Abschluss von der Erteilung der Aus- fuhrbewilligung seitens der ungarischen Regierung abhaengt, und uns dieser Punkt, trotz der uns versprochenen Unterstuetzung von englischer Seite, noch gros- se Schwierigkeiten bereiten wird.- Von den Verhandlungen bezueglich der Ausfuhr der Guenzburg Stiftung werden Sie wohl von Herrn Prof. Warburg persoenlich ge- hoert haben.[11] In dieser Sache hoffen wir jetzt auf Ihre frdl. Unterstuetzung. Dies ist in grossen Zuegen die gegenwaertige Lage der verschiedenen Institute. Herr Dr. Weizmann beabsichtigt, waehrend seines gegenwaertigen Aufenthaltes in Amerika sich ganz besonders der Auftreibung von Mitteln fuer die Universitaet zu widmen. Er hofft, dass die Tatsache, dass einige Institute bereits aktuell im Werden begriffen sind, die Interessierung weiterer Kreise bedeutend erleichtern wird. Wir waeren Ihnen sehr verbunden, wenn Sie uns Ihre freundliche Rueckaeusse- rung bezueglich Ihres Eintritts in den Obersten Rat so bald als moeglich zugehen lassen wollten. Wie Sie wissen, nehmen die legalen Formalitaeten ziemlich viel Zeit in Anspruch und wir halten es fuer dringend noetig, dass die oberste Behoerde der Universitaet so bald als moeglich formell konstituirt wird. Wir hoffen dass die
Previous Page Next Page