D O C U M E N T 2 0 4 F E B R U A R Y 1 9 2 4 3 2 3 Dich viel in ein fremdes Haus gehe. Das kommt daher, dass sie sich in eine fixe Idee verrannt hat, indem sie die guten Mühsams für ihre grimmigen Feinde ansieht. Ich gebe mir die grösste Mühe, Recht zu thun, und jedem von Euch beiden zu ge- ben, was ich nur kann. So flehe ich Dich an, mir dies zu erleichtern, indem Du es nicht als ein Zeichen von Mangel an Zuneigung auffasst, wenn ich Dich nicht heimlich bei Mühsam besuche, so brennend gern ich es thäte. Thue ihr das Opfer, und besuche mich statt dessen in unserer Wohnung. Sei nicht bös und lass keinen Groll in Dir aufkommen. Denk nicht, dass ich auf sie zu viel und auf Dich zu wenig Rücksicht nehme. Sondern stelle Dir vor, dass ich sie den ganzen Tag leiden sehe und Mitgefühl mit ihr habe. So hab ich Dich gestern allein heimgehen lassen müs- sen, ein ebensogrosser Schmerz, als mirs eine Freude gewesen wäre, Dich zu be- gleiten. So bitte ich Dich herzlich, Freitag Nachmittag wieder wie gestern zu mir zu kommen. Dann geht das subtile Kleeblatt zusammen zu Mühsam. Lieber, gutes tapferes Mädchen, sei geküsst von Deinem A. Einstein P. S. Liebe Betty! Es geht gut mit den Weibsen. Bald wird es keiner Heimlichkeiten mehr bedürfen, sondern Du bist Inhaberin eines geheiligten Gewohnheitsrechtes. ALS (IsJNLI/Schwadron Mss. Collection, Einstein Collection). [120 902]. [1]Elsa Einstein. [2]Hans Mühsam. 204. To Mileva Einstein-Maric Berlin, den 1. Febr. 24. Liebe Mileva! Ich übersende Dir das 2. Exemplar meines Briefes an die Firma Ladenburg, Thalmann & Co. in New York,[1] welches Du genau lesen und danach der Firma unter Hinzufügung Deiner Anweisungen bezüglich der Zinsen übersenden willst.[2] Eine Abschrift dieses Briefes an die Firma füge ich bei, damit Du sie zu Deinen Papieren nimmst.[3] Durch diese Anweisung an die Bank erfülle ich den Paragra- phen unseres Vertrages, welcher vorschreibt, dass ich im Falle unserer Scheidung und falls ich den Nobelpreis bekomme, das Kapital desselben Dir zu Eigentum übertragen soll. Der Brief entspricht zugleich der Bestimmung, welche vorschreibt, dass Du frei über die Zinsen, jedoch nur mit meiner Zustimmung über das Kapital zu verfügen befugt sein sollst.[4] Mein Verhalten weicht von dem Vertrage nur insofern ab, als ich die Hinterlegung nicht bei einer schweizerischen, sondern bei
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