D O C U M E N T 2 4 9 M A Y 1 9 2 4 3 8 1 man mich überhaupt nicht mehr ernst. Telephoniere in diesem Sinn. Dem Dokto- rowicz werde ich schreiben, dass er das Komité selbst bilden soll.[2] Denn ich stim- me in der Hauptfrage nicht mit ihm überein. Wenn er es fertig bringt, dann gut aber ich will mir die Hände nicht mehr verbrennen. Nach meiner Überzeugung ist es als eine ostjüdische Sache zu behandeln. Nun ist auch hier herrlicher Frühling. Heute hab ich schon mit Anschütz[3] bei festem Wind gesegelt. Wir leben da sehr harmo- nisch zusammen. Ich arbeite weniger als das letzte Mal: Wozu hab ich sonst in Nea- pel abgesagt.[4] In Zürich wollen sie nun endlich das Haus kaufen.[5] Sie haben viel Courage, vielleicht zu viel bei dem geringen Vermögen. Ich habe aber doch meine Einwilligung gegeben. Ich werde schon wieder einmal tüchtig krank, wenn Du es so hübsch findest, oder auch ein braver Kerl im Zustand der Gesundheit. Aber das ist ungleich schwieriger. Schreib mir die Adresse von dem Doktorowicz, dass ich ihm schreiben kann oder schreib ihm gleich selbst in dem Sinne wie ich oben sagte, nur ein bischen süsser. Hast Du von Flexner nichts gehört?[6] Sei mit den Kindern und Eltern herzlich gegrüsst von Deinem Albert. ALS. [143 152]. [1]Ilse Kayser-Einstein. [2]Henryk Doktorowicz (see Doc. 242). [3]Hermann Anschütz-Kaempfe. [4]Einstein had cited his poor health as a reason for canceling his participation in the International Congress of Philosophy in Naples (see Doc. 240). [5]See Doc. 246. [6]Presumably Abraham Flexner. 249. To Heinrich Zangger Kiel, 15. V. 24. Lieber Zangger! Ich danke Ihnen für die sorgfältige Aufstellung bezüglich des Hauses.[1] Ich habe Mileva schon vor einigen Tagen mitgeteilt, dass ich mit dem Ankauf einver- standen bin.[2] Mein einziges Bedenken ist das, dass dies Unternehmen über unsere bezw. der Familie Kapitalkraft geht. Wenn auch in der Schweiz Kapitalknappheit eintritt und die Hypotheken werden gekündigt, dann kann es eine schwierige Situa- tion geben. Aber ich glaube, man kann es doch riskieren. Über die Anlage des Gel- des der Familie in Amerika sind Sie ja gewiss unterrichtet.[3] Man kann dort einen Teil flüssig machen, wenn es sich als nötig herausstellt, ohne dass man viel zu ver- lieren braucht nur dauert es einige Zeit bis so ein Auftrag ausgeführt und das Geld dort (in Zürich) ist.—
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