D O C U M E N T 2 5 1 M A Y 1 9 2 4 3 8 3 dass die Sache viel Erfolg haben wird. Die Zeit vergeht hier sehr schnell. Den Anschütz[4] hab ich immer lieber. Er ist ein Original von der guten Sorte, so unter- nehmend und zugleich gutherzig. Du schreibst gar nichts über Ilses Befinden Hof- fentlich wendet sichs zum Besseren. Glaubst Du wirklich, dass sie Tuberkulose hat?[5] Was Du mir sonst noch über die Weibsen mitgeteilt hast, wundert mich doch ein wenig. Das ist ja eine ganz sonderbare Degeneration. Armer Rudi.[6] Ich muss schliessen, dass der Brief heute noch abgeht, denn morgen ist Sonntag. Sei vergnügt unterdessen und geküsst von Deinem Albert. ALS. [143 154]. [1]Henry Goldman. [2]The Berlin physics colloquium. Max von Laue. See also Doc. 256. [3]Most likely Doc. 242. [4]Hermann Anschütz-Kaempfe. [5]Ilse Kayser-Einstein. See Doc. 244. [6]Rudolf Kayser. 251. To Elsa Einstein [Kiel], Mittwoch [21 May 1924][1] Liebe Else! Herrn Doktorovitz habe ich geschrieben und die beiden Drucknotizen darüber gelesen.[2] Das hat beides nicht so viel zu bedeuten. Aber leicht wirds nicht werden. Mit der Beliebtheit von uns Juden ist es traurig bestellt. Und unter uns sind wir un- einig. Da ist es schwer, was aufzubauen. Ich habe Herrn D. die Bildung des Comi- tes überlassen, aber natürlich meine Bereitschaft zum Beitritt aufrecht erhalten. Maja[3] hat mir eine sehr nette Karte geschickt, die ich Dich in meiner oberen Schreibtischschublade aufzuheben bitte (ich bring sie lieber selber mit. Heut geh ich zu Helene Katz (Fabian),[4] damit sie nicht bös wird. Die Litteratur ist gekom- men, und ich habe sie schon studiert [5] heute in 8 Tagen trage ich in Berlin darüber vor. Hier geht alles gut bis auf das Wetter, das abscheulich und kalt ist.[6] Ich hatte wieder ziemlich geraucht, es aber wieder gehen gelassen. Gestern Abend war Prof. Kossel da.[7] Ich freue mich, in der Fabrik manches fördern zu können. Anschütz[8] ist ein famoser Kamerad, mit dem sichs sehr hübsch lebt. Man hat es nur zu gut.— Ich war also heut Nachmittag mit Fabians zusammen. Der Mann ist sehr über- anstrengt in seinem Amte.[9] Sie machen aber doch einen sehr behaglichen Eindruck. In der Stadt hatte ich den sonderbaren Einfall, Dir frische Sprotten zu senden, weil ich sah, dass das hier viel betrieben wird Hoffentlich kommen sie gut an. Sei mit Margot und den Grosseltern[10] bestens gegrüsst von Deinem Albert.
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