4 2 2 D O C U M E N T 2 8 0 J U L Y 1 9 2 4 Meine Bitte geht nun dahin, zu erlauben, dass unsere Gesellschaft für kurze Zeit, etwa 2 Wochen bis zu einem Monat, eine von ihr beauftragte Person nach Lenin- grad schicke, mit dem ausdrücklichen Zwecke, hebräische und in geringem Masse jiddische Bücher in Leningrad einzukaufen und zwar Dubletten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bibliotheken, sowie von Privatpersonen aus deren persönlichem Besitze. Wie ich erfahren habe, ist erst vor kurzem die Erlaubnis erteilt worden, in ent- sprechender Weise slavistische Bücher für amerikanische Bibliotheken in Lenin- grad und überhaupt in Russland zu kaufen. Wir brauchen nur jüdische Bücher und Journale, solche die entweder aus- schliesslich jüdischen Inhalt haben oder die zum mindesten starke Beziehungen zum Judentume aufweisen und zwar auch in russicher Sprache. Und Exemplare solcher Werke gibt es sehr zahlreich in den Händen von Privatpersonen. Bei Ihrem grossen Interesse, sehr geehrter Herr Kollege, für alle kulturellen In- teressen, hoffe ich keine Fehlbitte getan zu haben. Ich empfehle mich in Erwartung baldiger geschätzter Antwort, mit dem Aus- drucke vorzüglicher Hochachtung TL (IsJNLI/Baron D. Ginzburg file - 793/150). [121 628.3]. Appended to Abs. 394. The letter is addressed “Herrn Professor Pokrovski, Vertreter des Bildungskommissariats zu Moskau Wolchonka 18 Glavnauka.” Letters to Alexei Rykov and Anatoly Lunacharsky with almost identical text are also available (see Abs. 397 and 395). [1]Pokrovsky (1868–1932) was Professor of History at Moscow State University, deputy people’s commissar for education, and head of the Institute of Red Professors. [2]Einstein was deputy chairman of the Gesellschaft in Berlin. Heinrich Loewe had asked Einstein to appeal to the relevant authorities in the Soviet Union (see Abs. 380). [3]The most important and valuable such collection was that of Baron David Günzburg (see Doc. 232).
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