448 DOC. 290 THEORY OF RADIOMETER FORCES 1 [1] Zur Theorie der Radiometerkräfte. Von A. Einstein in Berlin. (Eingegangen am 21. Juli 1924.) Aut Grund schematischer Annahmen über den Mechanismus der Molekülbewegung in Gasen werden die Kräfte annähernd berechnet, welche auf gegen die freie Weglänge X kleine Körper sowie auf die Randzone gegen X großer Körper im Wärmestrome wirken. Die Theorie der durch Temperaturdifferenzen bewirkten Kraft- [2] Wirkungen und Druckdifferenzen in Gasen ist von Knudsen für den Fall befriedigend geklärt worden, daß die freie Weglänge groß ist gegen- über den maßgebenden Gefäßdimensionen. Dagegen herrscht noch ziem- liche Unklarheit über die Ursachen der Thermokräfte in den Fällen, wo die freie Weglänge von derselben Größenordnung oder kleiner als die maßgebenden Gefäßdimensionen sind. Ich will im folgenden eine mehr qualitative Betrachtung der hier obwaltenden Verhältnisse geben, das Quantitative nur der Größenordnung nach berücksichtigen. Wenn die hier gegebenen Betrachtungen auch recht elementarer Natur sind, so haben sie mir doch über Unklarheiten weggeholfen, und ich darf wohl hoffen, daß manchem Leser mit dieser kurzen Darlegung gedient ist. § 1. Gegen die Weglänge kleiner Körper in einem Wärme- strom. Wir denken uns zunächst ein unendlich ausgedehntes Gas, in welchem längs der positiven x-Achse ein stationärer, homogener Wärme- strom vorhanden ist. Die Molekularbewegung denken wir uns weitgehend schematisiert, indem wir allen Molekeln dieselbe Geschwindigkeit u zuschreiben, abgesehen von kleinen Differenzen, die wir für eine sche- matische Berücksichtigung des Wärmeflusses brauchen. Ferner rechnen wir so, wie wenn die Moleküle nur längs der Koordinaten-Achsen flögen. Die Weglänge X behandeln wir als eine konstante Länge. All diese Schematisierungen können uns nur unwesentliche Fälschungen der Zahlenkoeffizienten in den Formeln bringen, ohne die Auffassung der Wesenszusammenhänge zu stören. Wir betrachten zunächst die Molekülbewegung durch ein zur z-Achse senkrechtes, gegen X kleines Flächenelement von der Größe f. Materielle Strömung soll nicht vorhanden sein. Es laufen daher in Zeitschrift für Physik. Bd. XXVII. X
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