DOC. 332 ON THE ETHER 515 Über den Äther Von Prof. Dr. ALBEBT EINSTEIN (Berlin) Wenn hier vom Äther die Bede ist, so soll es sich natürlich nicht um den körperlichen Äther der mechanischen Undulations- theorie handeln, welcher den Gesetzen der NEWTONSchen Mechanik unterliegt, und dessen einzelnen Punkten eine Geschwindigkeit zugeteilt wird. Dies theoretische Gebilde hat nach meiner Über- zeugung seit der Aufstellung der speziellen Relativitätstheorie seine Rolle endgültig zu Ende gespielt. Es handelt sich vielmehr allge- meiner um diejenigen als physikalisch-real gedachten Dinge, welche neben der aus elektrischen Elementarteilchen bestehenden ponderabeln Materie im Kausal-Nexus der Physik eine Rolle spielen. Man könnte statt von „Äther“ also ebensogut von „physikalischen Qualitäten des Raumes“ sprechen. Nun könnte allerdings die Meinung vertreten werden, dass unter diesen Begriff alle Gegenstände der Physik fallen, weil nach der konsequenten Feldtheorie auch die ponderable Materie, bzw. die sie konstituierenden Elementarteilchen als „Felder“ besonderer Art, bzw. als besondere „Raum-Zustände“ aufzufassen seien. Indessen wird man zugeben müssen, dass beim heutigen Stande der Physik eine solche Auffassung verfrüht wäre, denn bis- her sind alle auf dies Ziel gerichteten Bemühungen der theoretischen Physiker gescheitert. So sind wir beim heutigen Stand der Dinge faktisch gezwungen, zwischen „Materie“ und „Feldern“ zu unter- scheiden, wenn wir auch hoffen dürfen, dass spätere Generationen diese dualistische Auffassung überwinden und durch eine einheit- liche ersetzen werden, wie es die Feldtheorie in unseren Tagen vergeblich versucht hat. Man glaubt gewöhnlich, dass die Physik NEWTONS keinen Äther gekannt habe, sondern dass erst die Undulationstheorie des Lichtes