5 9 6 D O C U M E N T 3 8 8 D E C E M B E R 1 9 2 4 AKS. [33 241, 33 243]. The card is addressed “Herrn Prof. Dr. Albert Einstein Berlin W. 30 Haber- landstr. 5. Germany” and is postmarked “Ayot St. Lawrence Welwyn Hert. 3 Dec 24.” The verso of the card depicts a photo of Shaw. 388. From Maja Winteler-Einstein Colonnata (Firenze) 4 December. [1924] Lieber Albert u. liebe Elsa! Wir leben wie im Traume, denn wir können’s immer noch nicht fassen, daß un- ser Herzenswunsch auf einmal in Erfüllung gehen solle.[1] Es ist zu lieb von Albert, dass er daran gedacht hat, uns so grossmütig aus unserer prekären Lage zu retten. Wir wären ja schon überglücklich gewesen, wenn er eine Hypothek für den Betrag hätte nehmen wollen oder wenn uns gar nur jemand, die fehlenden 350 frs Zins vor- gestreckt hätte, die uns jetzt das Genick gebrochen hätten. Auf das Frühjahr bekommen wir ja Pensionäre u dann wäre mit der Zeit ja an ein Abzahlen zu denken gewesen, jedenfalls wäre der Zins leicht herauszuschlagen gewesen. Aber ein sorgenvolles Dasein mit wenig Freiheit wäre es gewesen. U. so sind wir davon befreit. Ich kann Euch nicht sagen, was für ein Glück das für uns ist. U. für Paulis[2] Nerven ist die Ruhe Balsam. Er konnte oft wochenlang nicht schlafen, wenn ein Brief von unserer Geldgeberin[3] gekommen war. Er nimmt sich alles viel mehr zu Herzen als ich. Ich habe viel Optimismus von Papa[4] her. Item— wir sind glücklich u. das ist Euer Werk. Mit tausend Freuden geben wir beide die förmliche Ehrenwörtliche Versicherung ab, die wir beilegen.[5] Es ist ja auch unser Wunsch u. Bestreben das Haus u. Gütchen schuldenfrei zu behalten. U. Ihr werdet sehen, dass es so bleibt, wenn nicht unvorherzusehende Dinge uns oder einen von uns zwingen zu verkaufen. Aber das wird nie ohne deine Einwilligung geschehen, lieber Albert. Des kannst Du nach der ehrenwörtlichen Erklärung u. auch ohne sie sicher sein. Es tut mir riesig leid, dass Albert die Grippe gekriegt hat. Hier tritt sie dieses Jahr sehr milde auf. Hoffentlich ist’s bei Euch auch so. Gebt nur acht, dass Du u. Margot[6] sie nicht auch bekommt beim Pflegen. Was ist’s denn mit Ilses Gesund- heit?[7] Wo fehlt’s ihr? Sie tut mir so leid, dass auf ihrer jungen Ehe so ein Schatten liegt. Es tut mir auch sehr leid, dass Albert Frau Lazard so scharf angelassen hat.[8] Ich bin zwar unschuldig, dass sie Euch angeklingelt hat, ich trug ihr nichts für Euch auf, hab ihr auch nie mehr geschrieben.