D O C U M E N T 3 9 0 D E C E M B E R 1 9 2 4 5 9 9 min ergehen lassen, dass wir Ihre Absage für 1925 für wahrscheinlich hielten. Wir hatten aber von vornherein die Absicht diese Einladung für das nächste Jahr (1926) zu wiederholen. Wie ich eben erfahre is Millikan von New York aus mit Ihnen dar- über in Verbindung getreten, und ich möchte nicht verfehlen, seine Bitte durch mei- ne bescheidene Überredungskunst zu unterstützen. Pasadena entwickelt sich immer mehr zu einem bedeutenden physikalischen Zentrum. Wir haben eine hübsche Anzahl talentierter junger Leute am Institut,[2] so dass Sie hier Gelegenheit hätten die amerikanische Physik in weitgehendem Masse zu befruchten. Es ist bei nahe sicher, dass auch H. A. Lorentz zur selben Zeit unser Gast sein wird,[3] und dies eröffnet die Aussicht auf einen intensiven wissen- schaftlichen Gedankenaustausch. Ehrenfest, der sich in Pasadena sehr wohl gefühlt hat, wird Ihnen bestätigen, dass das Klima hier einer peripathetischen Diskussions- weise sehr günstig ist.[4] Ich brauche natürlich nicht zu erwähnen, welch unge- heueren Vorteil ich persönlich aus dem Umgange mit Ihnen ziehen würde. Was die äusseren Lebensumstände betrifft so wird Millikan dafür sorgen, dass Sie nicht von Reportern belästigt werden. Falls Sie die Geige mitbringen, so bin ich in der Lage, Ihnen ein sehr brauchbares Streichquartett zusammenzustellen, und auch für Sonatenspielen würde sich Rat finden. Ich bin sicher, dass unter diesen Umständen Ihre Eindrücke von Amerika weit günstiger sein werden als diejenigen von Ihrer letzten Reise.[5] Daher bitte ich Sie aufrichtig, unsere Vorschläge einer möglichst wohlwollenden Prüfung zu unterzie- hen. Unbekannterweise sende ich meinen achtungsvollen Gruss der verehrten Frau Professor, in dem ich sie zugleich höflichst ersuche ein Paar gute Worte für unseren Plan einzulegen. Mit herzlichen Grüssen auch an Laue[6] und den physikalischen Kreis Ihr ganz ergebener Paul S. Epstein ALS. [10 564]. Written on letterhead “California Institute of Technology, Pasadena, Norman Bridge Laboratory of Physics.” [1]Millikan had invited Einstein by letter in early October (see Doc. 329). Einstein had declined by cable (see Doc. 359) and letter (see Doc. 360). [2]Among the younger generation of physicists at Caltech at the time were Earnest C. Watson, Wal- ter T. Whitney, Ira S. Bowen, and James B. Friauf (see The Big “T” [1924], p. 20). Millikan explicitly mentions his work with Bowen in Doc. 329. [3]Millikan had mentioned Lorentz’s plan to visit Pasadena a second time in Doc. 329. [4]Ehrenfest had visited Caltech in the early months of 1924 (see Doc. 136). For evidence of his enthusiasm, see Doc. 255. [5]On Einstein’s previous visit to the United States in 1921, see Vol. 12, Introduction. pp. xxviii– xxxiv. [6]Max von Laue.
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