D O C U M E N T S 4 3 5 , 4 3 6 F E B R U A R Y 1 9 2 5 6 6 5 435. From Theodor Kaluza[1] Königsberg, Pr., Steinmetzstr. 34, 6. 2. 25. Hochverehrter Herr Professor! Beiliegend gestatte ich mir, Ihnen einen Auszug meines letzten (Innsbrucker) Vortrages zu übersenden.[2] Ein Schüler von mir will versuchen, den Gedanken weiter auszuarbeiten.[3] — Ich selbst kann mich jetzt nur wenig der Physik widmen, denn meine mathematischen Arbeiten nehmen mich zu stark in Anspruch, zumal ich suchen muss, durch intensives Publizieren endlich bekannter zu werden, und so vielleicht meinem hiesigen unbefriedigenden Aschenbrödeldasein ein Ende zu be- reiten. Da ich mich ausserdem, notgedrungen, entschlossen habe, in nächster Zeit einmal wegen meiner Zukunft im Ministerium bei Prof. Richter[4] vorzusprechen, um wennmöglich für meine Familie eine grössere wirtschaftliche Sicherheit zu er- langen, als sie mein jetziger Lehrauftrag bietet, wäre es mir äusserst wertvoll, wenn ich mich dabei auch auf eine kurze Empfehlung von Ihnen, sehr verehrter Herr Pro- fessor, stützen könnte, um so auch mein Verständnis für Fragen aus den mathema- tisch-physikalischen Grenzgebieten dokumentieren zu können. Sollte Ihnen die Erfüllung dieser Bitte möglich erscheinen, so würden Sie zu aufrichtigstem Dank verpflichten Ihren sehr ergebenen Kaluza ALS. [14 249]. [1]Kaluza (1885–1954) was Extraordinary Professor of Mathematics at the University of Königsberg. [2]Kaluza had presented a paper at the eighty-eighth meeting of the GDNÄ in Innsbruck on 26 Sep- tember. It was subsequently published as Kaluza 1924. For further historical discussion, see Wünsch 2007, pp. 327–330. [3]The idea, sketched in Kaluza 1924, was to recover the transformation equations between frames of reference, both Galilean and Lorentzian, without postulating a light principle. Instead, the transfor- mation group was to be recovered from the analysis of three, rather than only two, frames of reference, together with some symmetry assumptions. [4]Werner Richter (1887–1960) was ministerial counsel and Honorary Professor of Philology at the University of Berlin. 436. To Elsa Einstein [Leyden,] Dienstag [10 February 1925] Liebe Else! Es war eine rührende Feier gestern, wobei der blaue Kragen grossen Erfolg hatte, besonders bei den Gassenkindern Leidens während des Festzuges.[1] Im Dom war eine wohlgelungene Festrede, mit prächtigen Chören gerahmt, und die