670 DOC. 438 MESSAGE Durch die Mystik des Zionismus belebt, werden sie vielleicht endlich die Aufgaben erfüllen können, die ihnen obliegen und die die ehrenhafte Anstrengung und einmütige Arbeit Israels verlangen. Nur um diesen Preis können die- jenigen unter ihnen, die der Ansicht sind, daß es für Menschen aller Nationen unmöglich ist, ohne brüderliche Bande zu leben, in nützlicher Weise Worte der Weisheit, der Mensch- lichkeit verbreiten, die heute notwendiger sind als jemals. Ich kann daher die zionistische Bewegung nicht als einen Auswuchs an dem Baume mit giftigen Aushau- chungen betrachten, welche die Freude des Denkens und Lebens zerstören. Ein Jude, der sich bestrebt, seinen Geist mit dem mensch- lichen Ideal zu durchtränken, kann sich ohne Widerspruch als Zionist deklarieren. Wofür man dem Zionismus dankbar sein muß, ist die Tatsache, daß er die einzige Bewegung ist, die vielen Juden einen berechtigten Stolz gegeben hat, daß er einer ver- zweifelten Rasse den erforderlichen Glauben wiedergegeben und, wenn ich mich so ausdrücken darf, einem ermatteten Volk neues Fleisch gegeben hat. Der Zionismus ist im Begriff, in Palästina ein Zentrum des jüdischen geistigen Lebens zu schaffen und man wird in dieser Hinsicht seinen Führern stets dankbar sein müssen. Die Existenz dieser moralischen Heimat wird den Erfolg haben, einem Volke, das noch nicht verdient, zu sterben, ich hoffe es, ein Plus an Vitalität zu geben. Ich habe die ersten Kundgebungen dieser moralischen Wiederauferstehung [5] beobachten können. Daher glaube ich behaupten zu können, daB der Zio- nismus, eine dem Anschein nach nationalistische Bewegung, letzten Endes ein bedeutendes Verdienst um die Mensch- heit hat.