6 9 4 D O C . 4 5 5 T R A V E L D I A R Y 19. Sonntag Ausflug mit W. nach Lavajolle Abends bei Zaslavski mit Robert. Dann Empfang durch Vertretung jüdischer Vereine in Hotel. Reden von Gesang und Mosssinson.[61] 20. Letzter wissenschaftlicher Vortrag mit Begeisterung des Publ.[62] 21. Vormittags sehr geschmackloser Empfang in jüdischem Spital. Ich habe die Leute heruntergeputzt. Mittags Frühstück der engeren Kollegen im Klubhaus Tigre.[63] Abends Widmungsgedichte für Photographien: Frau Wassermann:[64] Herrgott was sie alles kann Die signora Wassermann Durch das Telefon regieren Und der Haute Volée servieren Auch verbreiten herbe Tugend Bei der—ach!—schon ältren Jugend Warm Gemüt und hell Verstand Dankend reich ich ihr die Hand. Professor Nierenstein[65] Wohl geführt von Ihrer Hand Tappt’ ich tapfer durch dies Land Wer weiss so, was sich gebührt, Dass nur keiner proges wird?[66] Allen sieht ins Herz hinein Herr Professor Nierenstein Dank an seine Seele mild Künd’ ihm dieses Sabio-Bild. Panterkatze:[67] Dieses für die Panterkatze Zornig sich verkrochen hat se In den Dschungel bös und wild Also kriegt sie dieses Bild. 22. Offizielles Frühstück für Grosskopfete der Wissensch & Politik (Gallardo, Rektor Dekane Gesandte etc) Abends Studenten Guitarre & Gesang ich zum Schluss mit Geige[68] 23. Viel Einzelheiten. Scharf schenkt mir Ölbild. Abend Abreise[69] 24 7 Uhr morgens Ankunft Montevideo. Beschliesse Krankheit. Übersicht über M. vom Versicherungs-Gebäude. Einquartiert in russisch jüd. Familie Rosenblatt. Besuch des deutschen Gesandten. Ras Fereida Bummel Feiner schwarzer nervöser Kerl.[70] Spricht schlecht französisch, noch schlechter als ich. Hatte Scheu vor mir wie die meisten. [p. 24] [p. 25] [p. 26]