7 6 6 D O C . 4 8 4 O N T H E T H E O R Y O F L I G H T Aufmerksamkeit lenken möchte.[3] Vor einigen Jahren hat Compton aus der Quan- tentheorie des Lichtes eine sehr wichtige Konsequenz gezogen und durch das Ex- periment bewahrheitet.[4] Bei der Zerstreuung harter Röntgenstrahlen durch die die Atome konstituierenden Elektronen kann der Fall eintreten, dass der Impuls (Stoss) des zerstreuten Quants hinreichend gross ist, um das Elektron aus der Atom-Hülle herauszuschleudern. Die hiefür nötige Energie wird dem Quant bei der Kollision entzogen und äussert sich gemäss den Prinzipien der Quantentheorie als Frequenz- Verminderung der zerstreuten Strahlung gegenüber der einfallenden Röntgen- strahlung. Diese duch Experiment qualitativ und quantitativ sicher nachgewiesene Erscheinung wird als „Compton-Effekt“ bezeichnet. Um diesen nach der Theorie von Bohr, Cramers und Slater zu verstehen, muss man die Zerstreuung der Strahlung als einen kontinuierlichen Prozess auffassen, an dem sich alle Atome der zerstreuenden Substanz beteiligen, während das Hinaus- schleudern der Elektronen den Charakter von nur statistischen Gesetzen folgenden Einzelereignissen hat. Nach der Theorie der Lichtquanten muss auch die Zerstreu- ung des Lichtes Ereignis-Charakter besitzen, und es muss jedesmal, wenn durch die zerstreute Strahlung ein Sekundäreffekt in durch die getroffener Materie er- zeugt wird in einer ¢ganz² bestimmten Richtung ein ausgeschleudertes Elektron vorhanden sein. Nach der Theorie der Lichtquanten besteht also eine statistische Abhängigkeit zwischen im Comptonschen Sinne zerstreuter Strahlung und Elek- tronenemission, welche statistische Abhängigkeit nach der theoretischen Auffas- sung der erwähnten Autoren fehlen müsste. Um nachzusehen, wie es sich in Wirklichkeit verhält, muss man ein Apparat ha- ben, um einen einzigen Elementarprozess der Absorption bzw. ein einziges ausge- sandtes Elektron zu konstatieren. Dieser Apparat liegt vor in der elektrisierten Spize, an welcher ein einziges von ihr aufgefangenes Elektron durch sekundäre Io- nenbildungen messbare momentane Entladung erzeugt. Mit zwei solchen geeignet angeordneten Spitzen gelingt es Geiger und Bothe die wichtige Frage der statisti- schen Abhängigkeit oder Unabhängigkeit der genannten Sekundärvorgänge nach- zuweisen. Zur Zeit meiner Abreise von Europa waren die Versuche noch nicht abgeschlos- sen. Nach den bisherigen Ergebnissen jedoch scheint statistische Abhängigkeit vorzuliegen. Wenn sich dies bestätigt, so liegt ein neues wichtiges Argument für die Realität der Lichtquanten vor.[5] A. Einstein 7. V. 25. [p. 3]
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