7 7 8 D O C U M E N T 4 8 9 M A Y 1 9 2 5 Sie sind in Töpfchen eingesetzt. Ich nehme sie vorläufig mit nach Berlin, und die Schwierigkeit ist nur, wie ich sie in Deine Hände gelangen lassen kann. Längstens Ende Juli ist sicher eine Sitzung der Völkerbunds-Kommission.[3] Wenn diese in Genf stattfindet, bringe ich die Pflanzen selbst zu Euch und halte mich in Zürich auf. Dann kann ich gleich probieren, wie sichs in Euerm Hause schläft. Ich bringe dann auch eine Sammlung brasilianischer Schmetterlinge für die Buben mit,[4] die ich ebenfalls in Rio erhalten habe. Hoffentlich bringe ich sie gesund heim ich will mir alle Mühe geben. Wenn aber, was möglich ist, die Sitzung in Paris stattfindet, so werde ich wohl vor den Ferien kaum mehr nach Zürich kommen können. In die- sem Fall werden wohl die Buben beides nach Zürich bringen müssen. Nun kommt die Frage der Ferien. Im August möchte ich mit beiden Buben in Kiel sein,[5] worauf ich mich sehr freue. Falls zweite Hälfte Juli die Sitzung de¢s²r Völkerbund¢es² Kommission nicht stattfindet, hätte ich gern, dass Tete nach Berlin kommt, wo es für ihn viel Interessantes gibt. Wenn Du daran festhältst, dass er nicht in meiner Wohnung wohnt, könnte er ja wieder in Katzensteins Klinik bleiben.[6] Lieber aber wäre mirs und hübscher wäre es auch für Tete, wenn er bei mir wohnen würde. Es wäre doch recht hübsch, wenn das alte Kampfbeil einmal endgültig begraben würde. Dies könnte z. B. endgültig dadurch manifestiert wer- den, dass Du selbst mitkämest, wozu ich Dich freundlich einlade. Ich sehe doch auch sonst, dass geschiedene Ehepaare in freundlichen Verhältnissen leben. Dies könnte sehr hübsch werden, eine Art Pendant zu der Kellerschen Geschichte vom Landvogt vom Greifensee.[7] Würde eigentlich noch meine Jugend-Schwärmerei, die Marie Winteler dazu gehören.[8] Aber daran ist nicht zu denken. Überleg Dirs und sei samt unsern lieben Buben herzlich gegrüsst von Deinem Albert. P. S. Sobald ich höre, wie das mit der V. B. K.[9] sein wird, schreibe ich wieder. ALSX. [75 643]. Written on letterhead “Hamburg-Südamerikanische Dampfschifffahrts-Gesellschaft ‘Cap Norte.’” [1]He was actually returning on 31 May (see Doc. 483). [2]Antonio Pacheco Leão. [3]The sixth session of the International Committee on Intellectual Cooperation. [4]Hans Albert and Eduard Einstein. [5]At the factory of Hermann Anschütz-Kaempfe. [6]Moritz Katzenstein. Presumably a reference to the Second Surgical Department at the Municipal Hospital in the Friedrichshain. [7]In the novella, the protagonist Salomon, the bailiff of Greifensee, reminisces about the five women he has loved but who all rejected him. He invites them all to his castle to spend a festive day with him (see Keller 1999, pp. 145–257). [8]Marie Müller-Winteler (1877–1957) was the daughter of Jost and Pauline Winteler, Einstein’s hosts in Aarau in 1895–1896. Einstein had been romantically involved with her in 1896–1897 (see her biography in Vol. 1, p. 385). [9]Völkerbund-Κommission.