4 V O L . 1 , D O C U M E N T 1 6 b F E B R U A R Y 1 8 9 6 [5]Robert Koch (1879–1952?) was Einstein’s cousin they were both attending the Aargau Kan- tonsschule. [6]On the rivalry between Robert and Einstein for Marie’s affections, see Pauline Winteler’s addi- tions to Abs. Vol. 1, 16e in the present volume. Vol. 1, 16b. To Marie Winteler Montag Nacht. [Aarau, 3 February 1896][1] Liebstes Schätzchen! Noch einmal muß ich nur ein bischen zu Ihnen plaudern, trotzdem ich todmüde bin ich könnte unmöglich schlafen, ohne Ihnen, Liebchen gute Nacht zu sagen. Wenn ich jetzt an Sie denke, haben Sie Ihre seligen, milden Augen schon geschlos- sen & Ihr sanftes Engelsgesichtchen ist so verklärt und glücklich wie an jenem se- ligen Abend oben auf den Kanappan.[2] Schlafen Sie süß, Kindchen & seien Sie glücklich! O, der Orion leuchtet heut wundervoll wie noch nie (das find’ ich näm- lich jeden Tag). Morgen, Herzchen, kauf ich Ihnen eine Wurst, um dem Kirchweihnudel- projekte wieder zu seinem Recht kommen zu lassen.[3] Schreiben Sie mir bitte ein Briefchen, das ich Robert[4] lesen lassen kann, er ist sonst so traurig nicht wahr, mein Lieb, Sie thun mir den Gefallen? Nach den Mozartliedchen schau ich auch morgen & schick sie, wenn sie zu kriegen sind. Die müssen Sie singen, Herzchen, & wenn mir das Herz dabei zerspringt. Denken Sie sich heute hab ich mit Frl. Bau- mann Schafisheim[5] musiziert, worüber Sie eifersüchtig sein müssen, wenn Sie das Mädchen kennen. Mit größter Leichtigkeit kann sie ihre zarte Seele ins Instru- ment hineinlegen, weil sie nämlich gar keine hat. Nicht wahr, wie bös ich wieder bin & wie schmähsüchtig...... O Kindchen, wenn Sie zwanzig solcher kleiner aller- liebster Händchen hätten, Sie könnten Ihre Seele noch nicht völlig damit ins Klavier hineinlegen! Ist es nicht Größenwahn zu glauben, daß sie noch in meinem Herzen Raum findet? Und doch weiß ich es ganz, ganz sicher und bin glücklich, über-glücklich dabei. Gute Nacht, mein Herzchen, träumen Sie süß & seien Sie seelig! Ihr Albert. ALS (SzBHM, Nachlass Familie Winteler, 62806). [95 668]. The envelope [95 669] is addressed “Fräulein M. Winteler Lehrerin Niederlenz” and postmarked “Aarau Brf. Exp. 6.II.96.XI—” with secondary postmark “Niederlenz 6 II 96.” [1]Dated by the postmark and the fact that 3 February was a Monday. [2]Probably a variant of “Kanapee,” i.e., sofa. [3]A Bavarian fried pastry similar to a doughnut. He may have planned to help Marie gain weight (see Vol. 1, 16d in this volume). [4]Robert Koch. [5]Schafisheim is a town in the canton of Aargau, ca. 9 km southeast of Aarau.