V O L . 1 , D O C U M E N T 1 8 e A U G U S T 1 8 9 6 1 3 [3]“Mamerl No 1” was Pauline Einstein. [4]On that day, the maximum temperature was 34.3° C (93.74° F see Gazzetta Ufficiale del Regno d’Italia, No 166 [15 July 1896]: 3926). Robert Koch. [5]Hermann Einstein (1847–1902). [6]Winteler 1890, a pantheistic poem of 257 pages. [7]Heinrich Heine (1797–1856). [8]Maja Einstein. [9]Marie Winteler. [10]The Wintelers’ daughter Rosa (1875–1962) and her brothers Fridolin (1873–1952), Julius (1880–1906), Paul (1882–1952), and Matthias (1878–1934). Vol. 1, 18e. To Pauline Winteler ¢Aarau² Pavia Dienstag. [4 August 1896][1] Liebe Mamerl! „Der undankbare Albert hat seine Mamerl No2[2] schon ganz vergessen“, haben Sie doch schon oft bei sich gedacht oder gar gesagt. „So sind eben die Männer oder diejenigen, welche es werden wollen wenn sie irgendwo anders Kartoffeln essen und ungezogen sein oder über beliebte Tagesneuigkeiten schwatzen können, dann ist man vergessen“. Aber wenn Sie so lästerlich denken und die liebe Stirn in die berühmten & noch einige neue Falten und Fältchen legen, dann thun Sie mir ar- mem Kerl ganz und gar Unrecht. Ich habe sehr viel an Sie gedacht und gar liebreich meiner Mama N1[3] von der l. Mama N2 erzählt & gar einen unbändigen Schreib- willen gehabt. Aber mein armes Fleisch, so viel es ist, so schwach ist es auch, &, wie Sie sehr wohl wissen, ganz besonders in diesem Punkto. Aber genug davon denn ich sehe die Mamerl schon wieder wie gewöhnlich so liebreich & behaglich & daneben so ein bischen schläulich schmunzeln, wie wenn ihr der Herr Professor[4] einen gar zärtlichen Kuß gegeben hätte (mir etwas weniger natürlich) & wenn mans so weit gebracht hat, dann ist die Schlacht gewonnen. Hier in Pavia da ist es gar sonderbar. Den ganzen Tag scheint da die liebe, schö- ne Sonne Italiens ganz gutmütig liebenswürdig auf ein unsagbar ödes & langwei- liges Nest herunter. [Papa?][5] und meine liebe Mama N1 langweilen sich schrecklich und sind sehr zu bedauern. Aber letztere kann wenigstens zum Zeitver- treib musizieren & über Pavia schimpfen, & das ist doch auch nicht zu verachten. Sie ist so lieb & gut & so voll Sorgen und verdiente es wirklich besser zu haben. Sie hat mir ernstlich Vorwürfe gemacht, daß ich die Aarauer Mama & ihr Mariechen[6] nicht mitgebracht habe ich habe aber alle Schuld auf Sie geschoben, und zwar mit vollem Recht. Doch aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Das muß noch bald einmal durchgesetzt werden wehren Sie sich nicht, denn’s hilft Ihnen doch nichts. Jetzt will ich Ihnen aber einmal, weil es Sie zweifellos interessiert, das
Previous Page Next Page