V O L . 5 , D O C U M E N T 1 7 7 a S E P T E M B E R 1 9 0 9 1 9 Ich bin schon seit Sonntag Abend in Ihrem lieben Heim & arbeite bei Tuch- schmid an einer physikalischen Studie.[3] Die Arbeit hat mir schon über manchen inneren Konflikt hinweggeholfen. Nun noch was, liebes Mariechen, von größter Wichtigkeit. Stellen Sie Ihre Ge- sundheit & Jugend über die Musik. Ein bischen frohe Natürlichkeit ist tausendmal mehr als alle Kunst der Welt. Wenn Sie selbst glücklich & froh sind, bereiten Sie schon dadurch solchen, die Sie lieben, das höchste Glück. Mehr braucht es nicht. Lassen Sie die Stunden, die Sie mit Musik verbringen, ein Opfer sein, das Sie Ih- rem Vergnügen & Ihrer Freude darbringen, aber opfern Sie Ihre Daseinsfreude nicht der Musik. Es gibt nichts auf der Welt, was eines solchen Opfers würdig wäre. Ich wage es nicht Ihnen noch mehr zu schreiben, weil ich nicht weiß, wie Sies aufnehmen. Empfangen Sie einen innigen Gruß von Ihrem Albert. ALS (SzBHM, Nachlass Familie Winteler, 62809). [95 673]. The envelope [95 674] is addressed “Fräulein Marie Winteler p. Adr. d. H. Paul Eckert Delkampfstr. 8 Hannover.” and postmarked “Aarau Brf. Exp. 7.IX.99.—4” with secondary postmark “Hannover 1 8.9.99 1–2N[achmittags].” [1]Pauline Winteler. [2]A reference to his role in ending their relationship (see Einstein to Pauline Winteler, May? 1897 [Vol. 1, Doc. 34]). [3]Einstein seems to have conflated August Tuchschmid, who was the rector at the Aarau Kantons- schule, with Conrad Wüest (1849–1904), rector of the Aarau Bezirksschule. In July 1899, Einstein informed Julia Niggli that he may collaborate on some scientific work with a “gentleman from Aarau” in the second half of the summer vacation. The following month, he wrote Mileva Mariü that he had not yet received any news from “Rektor Wüst.” Four days after this document, he reported to Mileva, “In Aarau, a good idea for investigation occurred to me: how the motion of a body with respect to the ether can influence the velocity of light in transparent bodies. I have also conceived a theory for it which seems highly probable” (“In Aarau ist mir eine gute Idee gekommen zur Untersuchung, wel- chen Einfluß der Relativbewegung der Körper gegen den Lichtäther auf die Fortpflanzungsgeschwin- digkeit des Lichtes in durchsichtigen Körpern hat. Auch ist mir eine Theorie in den Sinn gekommen über diese Sache die mir große Wahrscheinlichkeit zu besitzen scheint” see Einstein to Julia Niggli, 28 July 1899 [Vol. 1, Doc. 48], Einstein to Mileva Mariü, 10? August 1899 [Vol. 1, Doc. 52], and Ein- stein to Mileva Mariü, 10 September 1899 [Vol. 1, Doc. 54]). Vol. 5, 177a. To Marie Winteler Zürich. [Bern?,] Mittwoch. [15 September 1909][1] Liebe Marie! Ich habe Dir etliche Male geschrieben, seit Du in Zürich nicht ans Fenster kom- men wolltest, als ich trotz Micheles Befehl angerückt kam.[2] Aber ich schrieb nach ¢Zürich² Bern, in der Meinung, Du hättest Deinen Wigwam dauernd bei ihm auf- geschlagen. So kann ich mich damit trösten, dass Michele vielleicht aus pädagogi- schen Gründen Dir meine Briefe nicht gab. Ich lebe immer noch in der Erinnerung