D O C U M E N T S 2 0 , 2 1 J U LY 1 9 2 5 6 7 20. To Robert A. Millikan[1] [Berlin,] 13. Juli 1925. Lieber Herr Prof. Millikan! Dieser Brief wird mir sauer. Denn ich muss Ihnen leider mitteilen, dass ich wahrscheinlich überhaupt nicht werde nach Pasadena kommen können.[2] Ich war nämlich dieses Jahr in Südamerika,[3] und diese Reise ist meinen Nerven so schlecht bekommen, dass mir der Arzt sehr dringend davon abrät, in den nächsten Jahren wieder auf so eine grosse Unternehmung mich einzulassen. Es thut mir sehr leid, Ihnen dies sagen zu müssen, da meine Hochachtung für die wissenschaftliche Arbeit, die Ihr dort leistet, eine sehr grosse ist, und nicht weniger gross die persön- liche Sympathie für Sie und die übrigen dortigen Kollegen.— Ich glaube nun, die Beziehung zwischen Gravitation und Elektrizität wirklich gefunden zu haben, vorausgesetzt, dass die Experimente von Miller auf Fehler- quellen beruhen.[4] Denn sonst fällt die ganze Relativitätstheorie zusammen wie ein Kartenhaus. Wenn Silbersteins Aetherwind wirklich bliese, so gäbe es wohl auf dem Mount Wilson, nicht aber in Cleveland eine astronomische Aberration, überall aber eine viel zu kleine.[5] In der Hoffnung, Sie bald wieder zu sehen bin ich mit herzlichen Grüssen Ihr A. Einstein. ALS (CaPsCA). [17 357]. [1]Millikan (1868–1953) was chairman of the Executive Council of the California Institute of Technology (Caltech) in Pasadena, Professor of Physics, and director of the Norman Bridge Labora- tory of Physics. [2]Millikan had repeatedly invited Einstein to spend a winter term at Caltech, most recently in April (see Robert A. Millikan to Einstein, 2 April 1925 [Vol. 14, Doc. 468] and Vol. 14, Introduction, p. lii). [3]He had returned to Berlin on 1 June (see Doc. 2). [4]Four days earlier Einstein had submitted Einstein 1925t (Doc. 17), his latest attempt at a unified field theory of gravitation and electricity. For Dayton C. Miller’s experiments, see Doc. 12. [5]For Ludwik Silberstein’s theoretical explanation of Miller’s findings, see Doc. 26, note 3. 21. To Mogens Bugge[1] [Berlin,] 15. VII. 1925 Sehr geehrter Herr: Vom Standpunkt der allgemeinen Relativitätstheorie aus sind die Naturgesetze inbezug auf zwei gegeneinander bewegten Systeme K und K′ von gleicher Gestalt. Daraus folgt aber nicht, dass dasselbe Experiment mit Bezug auf beide Systeme