D O C U M E N T S 5 2 , 5 3 A U G U S T 1 9 2 5 1 0 7 52. To Elsa Einstein [Kiel, 19 August 1925] Diese Karte aus Zuneigung und Angst vor Telegramm. Wir sind richtige Seebä- ren geworden und segeln bei jedem Wetter.[1] Briefe kriege ich auch mächtig, aber schreibe wenig. Kossel ist gerade da [2] ich muss aufhören. Beste Grüsse Dein Albert. AKS. [143 175]. The card is addressed “Frau Elsa Einstein Oberhof (Thüringen) postlagernd” and postmarked “Kiel 19 8 25 11–12V[ormittags].” [1]Einstein was vacationing with his son Hans Albert. [2]Walther Kossel (1888–1956) was Professor of Theoretical Physics at the University of Kiel. 53. To Elsa Einstein [Kiel,] 21. VIII. 25. Liebe Else! Nun neigen sich die Ferien schon dem Ende zu, und unser Berliner Tauben- schlag bevölkert sich bald wieder.[1] Die Ehe mit Albert geht ganz gut, nur ist er ein wenig rauh [2] das ganze Jahr wärs zu viel bei aller Würdigung der guten Seiten. Die Sache mit Mileva ist anders als Du denkst. Sie haben eine von Anfang an vor- gesehene Reparatur des Daches ihres Hauses früher vornehmen müssen, als ur- sprünglich geplant war. Sie hat 4000 fr. gekostet, und sie haben sie gleich zahlen müssen.[3] Nun sind sie für das nächste halbe Jahr so knapp, dass sie nicht genug zu leben haben. Wenn ich ihnen für einige Monate nichts leihen würde, müssten sie Papiere in Amerika verkaufen.[4] Das halte ich nicht für richtig, sondern leihe ihr das Geld, das sie mir sicher bald zurückgeben wird. Denn sie verbrauchen normal bei weitem nicht, was sie einnehmen.[5] Es freut mich, dass Du eine hübsche und abwechslungsreiche Reise gehabt hast. Wahrscheinlich wirst du doch froh sein, wenn Du wieder zuhause bist, wo man doch noch am meisten ungestört ist. Mir geht es auch so, so schön es hier ist. Ge- genwärtig sind alte Bekannte aus Winterthur hier,[6] die aber bald wieder fortgehen. Der Mann wurde gestern bei einer Segeltour bei ganz ruhigem Wetter richtig see- krank. Es war wahrhaft drollig. Da bist du eine Heldin dagegen. Ich freue mich, dass es Ilse ordentlich geht. Margot wollen wir noch ein bisschen an die See lassen. Sie wird es nötig haben, zumal sie jetzt Ilse allein pflegt. Sei bestens gegrüsst von Deinem Albert.
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