1 1 2 D O C U M E N T 5 8 S E P T E M B E R 1 9 2 5 [1]Anschütz had refurbished an apartment for Einstein in his villa in Kiel (see Hermann Anschütz to Einstein, after 17 November 1924, [Vol.14, Doc. 372]). [2]Hans Albert Einstein. [3]They probably worked jointly on the transmission described in the document. The arrangement is intended to transmit the position of the inner sphere of the gyrocompass to the outer shell and other indicators on the ship (“follow-up”) to see compass direction. [4]Wolfgang Otto. 58. To Robert A. Millikan Berlin. 1. IX. 25.[1] Lieber Herr Kollege! Ihr freundlicher Brief vom 25. Juli wurde mir (verspätet) in die Ferien nachge- sandt. Ich sehe aus demselben, aufs Neue, wie vorsorglich Sie alles überdacht ha- ben, was meine ursprünglich geplante Reise nach Pasadena betraf.[2] Nun thut es mir doppelt leid, dass ich nicht robust genug bin, um diese Reise auszuführen. Es ist mir Bedürfnis, Ihnen nochmals für alle Freundlichkeit und Vorsorge. Ich bin sehr neugierig, was Sie mit Herrn Epstein im Schilde führen, um neues Material in der „Aetherdrift“ Frage experimentel zu sammeln.[3] Privatim glaube ich nicht an die Richtigkeit des Millerschen Resultates, habe aber kein Recht, dies öffentlich zu sagen.[4] Abgesehen von jeder besonderen Theorie erscheint es mir fast unmöglich, dass die kleine Lagendifferenz zwischen Cleveland und M. Wilson eine so grosse Verschiedenheit des „Aeterwindes“ mit sich bringen könne.[5] Was denkt wohl Michelson[6] über Millers Experiment? Ich arbeite angestrengt an der weiteren Ausgestaltung einer Theorie des Zusam- menhanges über Gravitation und Elektrizität.[7] Diese Theorie ist mathematisch sehr einleuchtend aber ich weiss noch gar nicht, ob sie vom physikalischen Stand- punkt aus Vertrauen verdient. Im Juli habe ich wieder der Sitzung der Völkerbunds-Kommission beigewohnt. Man ist dort auf Ihre Idee zurückgekommen, die chauvinistischen Einfüsse in den Schulen nach Möglichkeit zu bekämpfen.[8] Im Ganzen genommen ist der Nutzef- fekt dieser Kommission nicht gerade sehr gross. Wirkliche Aktivität kann eben doch nur von den einzelnen Individuen ausgehen, nicht von einer Körperschaft, be- sonders, wenn es sich nicht nur um Ausübung von Macht sondern um nur geistige und moralische Wirkung handelt. Es ist ferner freudig zu konstatieren, dass die in der Kommission thätigen Fran- zosen von guter, ehrlicher Gesinnung sind.[9] Andererseits aber ist nicht zu leug- nen, dass der französische Einfluss unvergleichlich grösser ist als er nach der
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