1 5 2 D O C U M E N T 8 7 O C T O B E R 1 9 2 5 bietet. Ich wähle vorläufig 1 m Lichtweg, also 50 cm Plattenabstand & keine mehr- fache Reflektion (ein Balloninstrument muss einfach sein.) Der Effekt ist dann 0,04 Streifen, der Millereffekt 0,004 Streifen. Eine Genauigkeit im Resultat von 0,0004 genügt also. Nun ist (nach Henriot) die Ablesegenauigkeit der schwarzen Streifen (im Originalfilm weiss) 0,01 Streifen. (Da ich die Linien photographiere & unter dem Mikroskop der Teilmaschine beobachte kommt die absolute Grösse nicht in Betracht) Ich photographiere kontinuierlich auf einem Film der mit 1 mm/sec läuft. Bei jeder Extremalstellung kann man gut 10 Linien 10mal messen (etwa von Sekunde zu Sekunde von –5 bis +5) Das gibt pro Minute 100 Ablesungen. Die Be- obachtungsreihe umfasst 4 Stunden (von 22h bis 2h) Wenn auch einige Teile des Films gestört sind so lasst sich doch mit 100 brauchbaren Umdrehungen rechnen. Das gibt 10000 Ablesungen ein bis zwei Wochen Arbeit und man hat mehrere Be- obachtungsreihen von denen jede die gewunschte Genauigkeit hat. Es ist dabei zu bemerken, dass man das Mittel aus beliebig vielen Versuchsreihen nehmen kann auch wenn die Aenderung der Ordnungszahl unbekannt ist. Nur muss man für jede Umdrehung die gleiche Anzahl von Ablesungen haben & alle Ablesungen müssen sich auf dasselbe Azimut beziehen. Der Fixpunkt wird keine Schwierigkeit bieten. Wahrscheinlich werde ich folgendermassen verfahren. Auf dem einen Spiegel bringe ich einen kleinen Flecken mit einem feinen Strich an, der von hinten be- leuchtet wird. Die Streifen sollen vertikal sein. Der Film läuft vertikal hinter einem horiz. Spalt. Auf diese Ebene wird der eine Spiegel & das virtuelle Bild des andern projiziert sodass der Fleck auf den Spalt fällt. Es entsteht also im ganzen Film der Länge nach ein halbbelichteter Streifen & in der Mitte desselben eine scharfe Linie (im Original schwarz) Auf diese Linie wird alles bezogen. Sie sehen hochgeehrter Herr Professor, dass schon eine ganze Anzahl Einzelhei- ten durchgedacht sind Es bleibt noch vieles zu untersuchen z. B. ob die Erwär- mung durch die beiden Lichtquellen nicht stört & anderes Am schlimmsten sind natürlich die Fehler an die man nicht gedacht hat. Ich werde Ihnen natürlich sehr dankbar sein für jede Kritik Zum Schluss noch einiges Ballontechnische: Ich beabsichtige auf 3000 m ü M zu steigen. Dort herrschen 2/3 Atmosphären. Ich kann einen Ballon von 2200 m3 bekommen. Wenn ich mit technischen Wasser- stoff füllen kann, so komme ich zu folg. Gewichten: Tragkraft auf 3000 m 1550 Kg Gewicht des Ballons + Ausrüstung 550 Kg Piloten + pers. Ausrüst. 100 2. Ringes & kleinen Korbes 50 Manoverierballast 50 Instrument 750 1500 Kg
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