D O C U M E N T 8 8 O C T O B E R 1 9 2 5 1 5 3 Würde man nur Leuchtgas nehmen, so wäre das verfügbare Gewicht 400 Kg ge- ringer. Es blieben dann nur 350 Kg für das Instrument. Man kann sich aber mit 2000 m begnügen (das hätte den Nachteil, dass jedes Gebirge zur Landung zwingt) was immer noch 250 m höher als der Mount Wilson wäre. Dort beträgt der Druck 590 mm Hg Das Leuchtgas trägt dann 1300 Kg, wir verfügen über 550 Kg für un- sere Instrumente. Leuchtgas hatte den Vorteil, dass es in Zürich jederzeit verfügbar ist. Mit Wasserstoff kann man in der Schweiz nur von Thun aus aufsteigen, man muss es aber 24 Stunden voraus bestellen, was misslich ist wegen dem Wetter. Ich halte nämlich auf ganz ruhige antizyklonale Wetterlage wegen der Fahrt & der Landung mit den Apparaten. Vielleicht stellt mir das eidg. Militär eine Fesselbal- lonkompanie zur Verfügung,[4] dann könnte man jederzeit von Bern aus füllen Vielleicht könnte ich auch von Bitterfeld, Brüssel oder Friedrichshafen abfahren, wenn ich genugend empfohlen werde. Das soll genau besprochen werden, wenn ich Gewicht von Akkumulatoren & Thermostat besser kenne. Ich werde mich [nun] zuerst ganz auf den instrumentel- len Teil konzentrieren. Sobald ich die Ueberzeugung habe, dass ich der Aufgabe gewachsen bin, werde ich versuchen, die Fahrt zu finanzieren. Für diese letztere Angelegenheit wird mir Ihre moralische Unterstützung notwendig sein. Ich bitte Sie um Entschuldigung Ihnen einen so langen Brief geschrieben zu ha- ben aber alle Einzelheiten liessen sich nicht leicht kürzer behandeln. Mit meinen besten Grüssen in vorzuglicher Hochachtung Ihr ergebener ALS. [19 212]. There are perforations for a loose-leaf binder at the left margin of the document. [1]In reply to Doc. 74, in which Piccard expresses doubts about Dayton C. Miller’s ether-drag experiments and his intention to perform his own measurements at high altitudes. [2]Émile Henriot (1884–1961) was Professor of Physics and director of Laboratory of Experimen- tal Physics at the Free University of Brussels. [3]Ernst Stahel (1896–1986). [4]Piccard had served in the Swiss Army’s Balloon Corps during his military service (see Field 1969). 88. To Mileva Einstein-Mariü [Berlin,] 17. X. 25. Liebe Mileva! Mit Albert ist es nun doch recht gefährlich. Denn er sagte mir selbst, dass er im Kopf hat, die Frl. Knecht[1] zu heiraten. Ich weiss nur ein Mittel. Hier hat er eine hübsche Frau in den 40 kennen gelernt, die Eindruck auf ihn gemacht hat.[2] Sie würde ihn bald rum kriegen, ohne dass es für ihn gefährlich würde. Schicke ihn
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