D O C U M E N T 1 1 1 N O V E M B E R 1 9 2 5 1 9 7 Kaempfe to ask him to intervene in the matter of Hans Albert’s plan to marry Frieda Knecht (see Doc. 99). [2]Abbreviation for “pro tempore,” Latin for “for the time being.” [3]Bavarian for lover or girlfriend. [4]Latin for “betrothal.” [5]For Einstein’s concerns about Knecht’s genetic pedigree, see Doc. 79. [6]Hans Albert was in his final year of his civil engineering degree at the ETH. [7]To assume a position in Anschütz-Kaempfe’s gyrocompass factory (see Doc. 79). [8]Presumably Doc. 105. 111. From Hermann Anschütz-Kaempfe München, Leopoldstrasse 6, [after 15 November 1925][1] Lieber verehrter Professor Einstein! Mir geht seit Wochen der Gedanke, wie man dem Albert helfen kann, nicht aus dem Sinn.[2] Es ist doch ein Jammer, daß man da so untätig zuschauen soll, wie er sein Leben falsch einzurichten im Begriffe ist. Das Beste wäre natürlich, wenn er von Zürich weg könnte aber das geht halt so gar nicht mit seinem Studium zusam- men und giebt sicher eine Verzögerung eines halben, wenn nicht eines ganzen Jahres.[3] Und doch wäre es das einzig Richtige, daß er aus dem suggestiven Bann dieser sehr energischen und zielbewußten Evas-Tochter entfernt würde.[4] Auch ein anderes Moment spielt bei Albert mit, was er mir nicht gerade gesagt hat, son- dern mehr aus seinen halben schüchternen Mitteilungen heraus empfunden habe. Das ist seine Isoliertheit von jedem gesellschaftlichen Verkehr. Hervorgerufen zum Teil aus einem gewissen Geldmangel, seine Mutter[5] scheint ihn sehr kurz zu hal- ten in Bezug auf Geld u. sein Angstgefühl vor dem gesellschaftlichen Verkehr ent- standen aus einem Gefühl von Unsicherheit in Bezug auf gesellschaftliche Formen. Auch die Frage der officiellen Kleidung bereitet ihm Schwierigkeiten. Es gehört nun offenbar zur Erziehung eines jungen Menschen eine Vertrautheit im Verkehr mit Menschen u. die geht ihm ab. Ich habe ihm in Erkenntnis dieser Dinge bei sei- nem Hiersein einen Check über 2000 M. gegeben in der Absicht, ihm darin zu hel- fen u. mit der Bestimmung, er möge mal zunächst die Hälfte dieser Summe verwenden, um sich die für gesellschaftlichen Verkehr notwendigen Kleider (Smoking, Cut etc.) anzuschaffen. Nach dem Eintreffen von Frl. Knecht gab er mir diesen Check wieder zurück zu- gleich mit der Eröffnung, daß er doch nicht nach Kiel kommen könne.[6] Ich schrei- be Ihnen dies mit der Bitte, ihn davon nichts wissen zu lassen, es wäre ihm sicher unangenehm. Aber doch wäre es das Richtige es fällt ja dem ungeleckten Bären ohnehin schwer genug, sich nach der Richtung hin auszubilden u. doch wäre es