D O C U M E N T 1 3 2 D E C E M B E R 1 9 2 5 2 3 5 daß sich dabei für die zukünftige Lichtquantentheorie einige Gesichtspunkte erge- ben werden. Was nun endlich die Nullpunktsenergie beim Kristallgitter betrifft, so möchte ich eigentlich glauben, daß auch sie keinen Beitrag zur Trägheit des makro- skopischen Kristalles liefert. Zwar hatte ich mir früher einige Punkte überlegt, wel- che eine Trägheitswirkung der Nullpunktsenergie beim Kristall zu fordern schienen (hauptsächlich deshalb, weil man durch Verdampfen die Anzahl der Frei- heitsgrade ändern kann) aber diese Überlegungen scheinen mir jetzt doch nicht einwandfrei und ich fühle mich jetzt wieder etwas sicherer in der Hoffnung, daß beim Kristall ebensowenig wie beim Hohlraum eine Trägheitswirkung der Null- punktsenergie durch konsequente Anwendung unserer Theorie zu erschließen sein wird. Die merkwürdige Tatsache, daß man mit allen möglichen Atomzuständen zugleich rechnen muß, muß man wohl hinnehmen.[5] Was die Coulombkräfte betrifft, so werden Sie vielleicht schon gehört haben, daß Pauli mit der Matrizen- methode die Theorie des Wasserstoffs hat durchführen können.[6] Bohr, der gerade hier in G. ist,[7] hofft sehr, daß eine konsequente Durchführung der Uhlenbeck- Goudsmitschen Idee eines Elektronenmagnetismus mit Hilfe der Quantenmecha- nik auch die anomalen Zeemaneffekte und die mystischen „Zweideutigkeiten“ aufklären wird.[8] Die Korrekturen unserer Dreimännerarbeit Born-Heisenberg-J. haben Sie inzwischen hoffentlich erhalten.[9] Die zweiatomigen Moleküle sollen jetzt gerechnet werden man muß sie freilich vollständig als dreidimensionales Problem behandeln die künstliche Verwandlung in ein 2- oder 1-dimensionales geht nur in der klassischen Theorie.[10] Mit verbindlichsten Grüßen bin ich in vor- züglicher Hochachtung Ihr ergebener Pascual Jordan. ALS. [13 474]. Written on letterhead “Zweites Physikalisches Institut der Universität.” There are per- forations for a loose-leaf binder at the left margin of the document. [1]See Doc. 112 for Werner Heisenberg’s response to Einstein’s letter. [2]Franck and Jordan 1926. [3]In the last section of Born, Heisenberg, and Jordan 1926 (see Doc. 98, note 3, for details) the term “thermal energy” denotes the difference between the total energy of the set of harmonic oscilla- tors and their zero-point energy. [4]Norbert Wiener (1894–1964), instructor in mathematics at the Massachusetts Institute of Tech- nology. See Born and Wiener 1926. [5]See Doc. 112, note 7, for more on the relevant part of Born and Jordan 1925b. [6]Wolfgang Pauli (1900–1958) was lecturer at the University of Hamburg (see Illustration 25) see Pauli 1926. [7]Niels Bohr. [8]In November 1925, George Uhlenbeck (1900–1988) and Samuel Goudsmit (1902–1978), both students of Ehrenfest, had introduced the hypothesis of electron spin and of a resulting magnetic moment (see Uhlenbeck and Goudsmit 1925). [9]The proofs of Born, Heisenberg, and Jordan 1926. [10]Heisenberg had quantized the rigid rotator as a two-dimensional system in Heisenberg 1925 (see also Doc. 112, note 2). The calculation for the rigid rotator in three dimensions was carried out in Mensing 1926.