D O C . 2 0 3 O P I N I O N N A U T I S C H E V S . A N S C H Ü T Z 3 5 3 203. Private Expert Opinion in the Matter of Gesellschaft für nautische Instrumente vs. Anschütz & Co. [Berlin, den 26. Februar 1926] Privat-Gutachten. In Sachen Gesellschaft für nautische Instrumente G.m.b.H., Kiel gegen offene Handelsgesellschaft Anschütz & Co., Kiel-Neumühlen[1] Der Kreiselkompass der Gesellschaft für nautische Instrumente nach Patent Nr. 332 257[2] verletzt den Patentanspruch 1 des Anschützschen Patentes Nr. 236 200.[3] Denn auf den Kreisel der Beklagten wird durch den Andruck der Schlitz- backe (14) des nachgedrehten Organs gegen den Stift (12) bei „einer sich vollzie- henden Aenderung in der Winkelstellung zwischen der Rotationsachse und der Horizontalachse ein äusseres Drehmoment um die Vertikalachse zur Wirkung ge- bracht, welches die Schwingungen des Kreiselkompasses um den Meridian dämpft.”[4] Der beschlagnahmt gewesene Kreiselkompass der Gesellschaft für nautische Instrumente fällt unter das Anschütz-Patent Nr. 235 749,[5] weil er einen, die Nach- drehvorrichtung beherrschenden, „biegsamen Kontaktarm” aufweist. Diese Ein- richtung ist für das richtige Funktionieren des Kompasses von grundlegender Bedeutung, weil bei starrem Kontaktarm ein, das richtige Funktionieren des Krei- sels verhinderndes Drehmoment von dem nachgedrehten Teil auf den Kreisel über- tragen würde.[6] gez. A. Einstein. TDC. [84 220]. A TDft, [84 220.1], is also available. [1]Even though not requested to serve as official experts in the case, Arnold Sommerfeld and Karl Glitscher submitted opinions to support Anschütz and prevent the official expert Theodor von Kar- man from submitting an incompetent opinion before having read theirs (see Arnold Sommerfeld to Theodor von Karman, 18 February 1926 [CaPsCA, Von Karman Papers, box. 61. 1]. Sommerfeld added that to his opinion “Einstein as a distinguished friend of Anschütz will certainly come across, too” (“an dem sich wohl auch Einstein als besonderer Freund von Anschütz beigesellen wird”). Sommerfeld and Glitscher’s opinions were discussed and criticized by the official experts and pat- ent lawyer of the Gesellschaft für nautische Instrumente. Einstein’s opinion, however, “which con- tains apodictic statements without reasons, required no discussion” (“das nur apodiktische Behaup- tungen ohne Begründing enthält, bedarf keiner Erörterung” Martin Seligsohn to Kammergericht, 23 April 1926 [CaPsCA, Von Karman Papers, box 61. 1]). [2]Deutsches Reichspatent 332257, titled “Kreiselkompaß,” was granted on 27 January 1921.
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