3 6 6 D O C U M E N T S 2 1 4 , 2 1 5 M A R C H 1 9 2 6 214. To Judah L. Magnes Berlin, den 6 März 1926. Sehr geehrter Herr Magnes! Ich war und bin sehr erstaunt über Ihr Schreiben vom 14 Januar dieses Jahres.[1] Sie haben sich—wenn auch in höflicher Form—geweigert, das versendete Proto- koll zurückzunehmen, zu dessen Versendung Sie nicht berechtigt waren. Inhaltlich widersprechen Ihre Abänderungen den in München gefassten Beschlüssen.[2] Un- ter diesen Umständen halte ich es für zwecklos, weiter mit Ihnen zu verhandeln. Ich muss die Entscheidung dem Kuratorium als Ganzes anheimstellen. Vorläufig bestehe ich nur darauf, dass Herrn Amira seine Bezahlung ab 1. Mai 1925 unver- züglich ausgehändigt wird, soweit es noch nicht geschen ist.[3] Mit vorzüglichster Hochachtung A. Einstein. TLS (IL-JeHUCA). [71 559]. [1]Doc. 164. [2]On the controversy regarding the minutes of the Munich meeting, see Doc. 142, note 1. [3]On Binyamin Amira’s salary, see Doc. 186. 215. To Hedwig Born [Berlin,] 7. III. 26. Liebe Frau Born! Ihr Briefchen war wirklich erquickend. Bauch defekt aber Kopf hoch und frei, das können sich nur starke Menschen leisten.[1] Es muss aber auch prächtig gewe- sen sein, die Reise mit Ihrem Mann zu machen. Denn er hatte viel zu geben, und das Empfangen ist auch schön, wenn es mit dem Geben im Gleichgewicht ist. Die Heisenberg-Bornschen Gedanken halten alle in Atem, das Sinnen und Denken aller theoretisch interessierten Menschen.[2] An die Stelle einer dumpfen Resignation ist eine bei uns Dickblütern einzigartige Spannung getreten. Sie erleben von dem al- lem nur den psychologischen Teil, aber diesen wohl reiner als die an der Materie klebenden. Jetzt aber ist die Hauptsache, dass Sie wieder ganz gesund werden, dass Sie froh unter der erwachenden Sonne wieder herumlaufen und frei dahinleben können. Ich weiss aus Erfahrung, wie man gesund wird: Eine Zeitlang wie eine Pflanze sein und still und froh Vegetieren—eine Kunst, in der Sie nicht so Vollen-