D O C U M E N T 2 2 0 M A R C H 1 9 2 6 3 7 3 220. From Hendrik A. Lorentz Haarlem, den 14 März 1926 Lieber Kollege, Sie werden sich des Gesprächs erinnern, das wir vor einigen Monaten mit van Everdingen[1] wegen der Meteorologie hatten. Wir sind jetzt so weit gekommen, dass einige Meteorologen, nämlich die Kommission für das internationale wissen- schaftliche Bureau (deren Vorsitzender Herr Delcambre[2] in Paris ist und zu der auch van Everdingen gehört) und, wie ich hoffe, der junge Bjerknes,[3] am Mon- tag[4] und Dienstag 29 und 30 März mit uns im Pariser Institut (von Luchaire)[5] zusammenkommen werden. Mit „uns“ meine ich Sie, Frau Curie[6] und mich selbst. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie kommen könnten. Obgleich wir auch hier vielleicht nur wenig erreichen werden, müssen wir angesichts der Wichtigkeit der Sache versuchen etwas zu tun. Mit herzlichen Grüssen treulich Ihr H. A. Lorentz. Es geht schlecht mit dem Völkerbunde möge man bis übermorgen noch einen Ausweg finden.[7] Soeben[8] erhielt ich Ihren Brief.[9] Natürlich tut es mir sehr Leid, dass Sie nicht kommen können, aber es ist nichts dagegen, dass Sie sich von Langevin[10] vertre- ten lassen.[11] Ich rechne darauf, dass Sie ihm eventuell selbst schreiben. Sagen Sie ihm, dass er uns sehr willkommen sein wird. Der neue Versuch von Bothe ist höchst merkwürdig.[12] Mit der Matrizenmecha- nik kann ich mich noch nicht zurechtfinden. ALSX. Kox 2008, pp. 593–594. [16 596], [82 636]. There are perforations for a loose-leaf binder at the left margin of the document. [1]Ewoud van Everdingen. [2]Émile Delcambre (1871–1951), head of the French Office national météorologique. [3]The meteorologist Jacob Bjerknes (1897–1975), son of the geophysicist Vilhelm Bjerknes (1862–1951). [4]At this point in the original text, Lorentz draws an arrow that points at the words “morgens 10 Uhr,” which he has appended at the head of the page. [5]The IIIC. Julien Luchaire was its director. [6]Marie Curie. [7]In accordance with the Locarno Treaties of December 1925, Germany had formally applied for membership in the League of Nations and for a permanent seat on its Council on 8 February. As a result, Poland, Spain, and Brazil quickly presented claims for permanent Council seats too. Germany opposed Poland’s claim, a step that precipitated the first post-Locarno crisis in the League. The League’s Council convened on 7–17 March to address the issues. The crisis was eventually resolved on 16 March when the representatives of Germany, Belgium, France, Great Britain, and Italy agreed to offer semipermanent Council seats to Poland, Spain, and Brazil, and delay Germany’s entry to the League until September (see Vossische Zeitung, 15 and 16 March 1926, EE New York Times, 17 March 1926 and Jacobson 1972, pp. 68–69).
Previous Page Next Page