4 0 8 D O C U M E N T 2 4 1 A P R I L 1 9 2 6 Dir wohl kleinlich, aber chascht nüt mache:[10] so bin ich eben. So gibt es auch sonst eine Unmenge von Kleinigkeiten, die in ihrer Gesamtheit doch etwas ausma- chen. (Oder wie ich das in einem Gedicht einmal unvergleichlich schön gesagt habe: Dies scheint ja nebensächlich-richtig, Doch oft sind Nebensachen wichtig.) Ich würde vielleicht auch die Schule unter Rubrik 2 anführen, wenn nicht die Leh- rer so langweilig und gleichförmig wären. Und wenn nicht meine Mitschüler so langweilig und gleichförmig wären. Und wenn nicht der gesamte Betrieb so ent- setzlich langweilig und gleichförmig wäre. So aber paßt sie nicht daher. Der einzi- ge Trost ist, daß ich jetzt, da wir Ferien haben, einsehe, daß man, wenn man keine Schule hätte, auch nichts Vernünftigeres tun würde. 3. (Titel siehe oben) Ich werde Dir vielleicht ein anderes Mal darüber Auskunft geben.— Du frägst mich, ob ich gerne Frau Curie und Herrn Langevin kennen lernen würde.[11] Das ist eine paradoxe Frage. Ich kann natürlich erst, wenn ich sie kenne, beurteilen, ob es ein Vorteil gewesen ist, ihre Bekanntschaft zu machen. (Ich freue mich sehr auf die Sommerferien!)[12] Viele Grüße: Dein Teddy [Gedichte siehe nächste Seite.][13] ALS (GyBAK, Alfred-Kerr-Archiv). [95 873]. There are perforations for a loose-leaf binder at the left margin of the document. The letter was enclosed in Elsa Einstein to Alfred Kerr, 7 April 1926 (GyBAK, Alfred-Kerr-Archiv), [95 875], together with Abs. 393. [1]The year is determined by the fact that this letter is a reply to Doc. 210. [2]Mileva Einstein. Doc. 210. [3]On the verses, see Doc. 210, note 1. [4]The two poems are titled “1. Sein großer Tag” and “2. ‘Die [J]ournalisten.’ von Gustav Freytag” (Freytag 1854).. [5]Swiss German for “Bänkelsang” (“bench song”), a compilation of short rhyming verses, each of which introduces a topic and ends with a comedic twist. [6]Swiss German for “mach’s nach!” (“imitate that!”). [7]See Doc. 210. [8]Einstein had complained to Mileva about Eduard’s egoism the previous year (see Doc. 45). [9]Alfred Kerr (1867–1948) was a German-Jewish poet, writer, and theater critic for the Berliner Tageblatt. “Die Welt im Drama” appeared as the first series of Kerr 1917. [10]Swiss German for “da kannst Du nichts zu machen” (“You can’t do anything about it”). [11]Paul Langevin and Marie Curie (see Doc. 210). [12]Einstein was planning a joint vacation with Eduard after his visit to Geneva to attend the eighth session of the ICIC in late July (see Doc. 210). [13]The poems are omitted.
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