D O C U M E N T 2 5 8 A P R I L 1 9 2 6 4 3 5 ker Beschwerung durch atavistische Instinkte, die das Leben konservieren. Des- halb müssen wir alle hübsch bescheiden sein, wenn wir nicht uns selbst und die Mitgeschöpfe beschwindeln wollen, was bei den Besseren nicht gerät. Ich freue mich sehr auf den Sommer.[2] Erkundige Dich doch nach einem hoch gelegenen Plätzchen, wo es nicht so von hochnasigen Fremden wimmelt (Engst- lenalp?). Wir werden wohl erst Ende Juli hinauf können, weil vorher die Sitzungen in Genf sind.[3] Aber dorthin kannst Du mitkommen, damit wir möglichst viel zusammen sind. Von Albert sag ich gar nichts, denn er muss ja schauderhaft büf- feln.[4] Dann will er seinen ersten Flug wagen. Er soll nur spanisch lernen, wenn er nach Südamerika will [5] das ist eine unbedingt notwendige Sache. Ich habe dort einige Beziehungen und hoffe, ihm was verschaffen zu können, wenn er spanisch gelernt hat. Ich plage mich viel und bringe wenig fertig. Ich bin eigentlich froh, dass keiner von Euch sich der Wissenschaft zuwendet, denn das ist eine harte Sache, voll von vergeblicher schwerer Arbeit. Und doch gehöre ich sozusagen noch zu den Lieb- lingen des Schicksals! Sage Mama, dass sie nur nicht den Kopf hängen lassen soll.[6] Es hat mich auch gefreut, dass die Angelegenheit mit der Hypothek noch lange Zeit hat.[7] Deinen Brief habe ich dem Kerr geschickt, weil er sich sicher amüsieren wird über die Wir- kung seiner Bücher [8] ich kenne ihn sehr gut. Er schreibt grossenteils die Theater- kritiken im Tageblatt, schreibt etwas bizarr, versteht aber gewaltig viel davon. Sei herzlich gegrüsst von Deinem Papa. ALSX. [75 654]. [1]Doc. 241. [2]They planned to vacation together (see Doc. 195). [3]The eighth session of the ICIC to be held between 26–29 July. [4]Hans Albert Einstein was completing the final year of his studies in civil engineering at the ETH. [5]Mileva had informed him of Hans Albert’s tentative plan to move there in Abs. 393. [6]For Mileva’s complaints, see Abs. 393. [7]On the mortgage, see Abs. 401. [8]Alfred Kerr. Eduard’s letter (Doc. 241) was actually sent by Elsa Einstein to Kerr (see Elsa Einstein to Alfred Kerr, 7 April 1926 [GyBAK, Alfred-Kerr-Archiv] [95 875]). 258. To George Y. Rainich [Berlin,] 18. IV. 26 Sehr geehrter Herr Rainich! Ich beeile mich, auf Ihren Brief[1] zu antworten, indem ich mich freue, dass Sie sich mit denselben Problemen plagen wie ich seit langer Zeit, aber ohne Erfolg. Die
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