4 6 8 D O C U M E N T S 2 7 9 , 2 8 0 M A Y 1 9 2 6 279. To Emil Rupp [Berlin,] 9. V. 26 Sehr geehrter Herr Rupp! Ich habe meine Überlegungen über die Interferenz-Eigenschaften des Kanal- strahl-Lichtes nun ausgearbeitet. Ich sende Ihnen anbei die Arbeit,[1] welche auch für Sie noch etwas Neues enthält, nämlich bezüglich des Falles, wo dem Interfe- renzapparat eine Linse vorgeschaltet ist. Es wäre meiner Ansicht nach das Beste, wenn meine theoretische Arbeit und Ihre experimentelle unmittelbar hintereinan- der publiziert würden, etwa in den Akademie-Berichten der preussischen Akade- mie oder in der Zeitschrift für Physik. Sind Sie damit einverstanden? Freundlich grüsst Sie Ihr A. Einstein. ALSX. [70 706]. There are perforations for a loose-leaf binder at the left margin of the document. [1]The manuscript of Einstein 1926v (Doc. 278). 280. From Georg Joos Jena, Kaiser Wilhelmstr. 7a, den 9. Mai 1926. Hochverehrter Herr Professor! Haben Sie vielen ergebenen Dank für Ihre beiden Briefe, die mich beide erreich- ten! Daß die Abweisung durch die Naturwissenschaften ganz und gar nicht in Ih- rem Sinne war,[1] daran habe ich keine Minute gezweifelt, es sei denn, daß Sie die Gedankengänge für so töricht gehalten hätten, daß es ums Papier schade gewesen wäre. Deshalb war ich vollkommen beruhigt, als Sie mir schrieben, daß diese Überlegungen vernünftig sind.[2] Da es aber in unserem Institut—wie wohl in den meisten—üblich ist, alles was für die Veröffentlichung bestimmt ist, dem Vorstand vorzulegen, so wäre es wünschenswert, wenn die Geschichte doch noch gedruckt würde. Sowie mich Herr Dr. Berliner[3] auffordert, das Manuskript zu schicken, sende ich es ab. Irgend welche persönliche Gekränktheit gegenüber den Naturwis- senschaften liegt mir fern, ich kann mir auch vorstellen, daß Herr Dr. Berliner mit langweiligen Diskussionsbemerkungen gesegnet wird und es ist vielleicht noch das geringere Übel, wenn auch einmal etwas zu Unrecht abgewiesen wird, als wenn so törichte Discussionen kommen wie kürzlich in der Nature, wo zuerst von 2 Seiten bewiesen wurde, daß es in der Quantentheorie keinen Zeemaneffekt gibt und dann eine große Anzahl von Entgegnungen an der Sache vorbeiredeten.[4] Es tut mir nur leid, daß ich Ihre Zeit mit solchen Dingen in Anspruch nahm.
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