D O C . 367 ON B I L L F O R P R O T E C T I O N OF M I N O R S 581 nerven Begabten das Leben zu einem schier unerträglichen Ekel macht: wo ist er anders zu finden als zum Beispiel in dem schmutzigen ausbeuterischen Verhalten einer gewissen Menschensorte gegenüber der Arbeiterschaft, als in einem schmutzigen Kriegshetzertum, in einer tiefschmutzigen Ge- sinnung und Praxis den Kriegsopfern gegenüber? Denn schmutzig ist vor allem der, der auf Kosten eines anderen lebt und der eine auf dieser Grundlage aufgebaute Gesell- schaftsordnung zu rechtfertigen versucht: schmutzig ist der Schmarotzer. Schmutz auf der ganzen Linie, Schund auf der ganzen Linie . . . O ihr ehrenwerten Kreuzritter gegen Schund und Schmutz stille, ganz stille! 3. Darum: Gegen „Schund und Schmutz“ kämpfen, heißt gegen die heutige Gesellschaftsordnung selbst kämpfen, deren Grundlage Blut und Dreck ist, sie zerstören und eine neue Lebensgrundlage schaffen, deren Zweck die wahrhaft höchste Steigerung und die wahrhaft freieste Entfaltung des mensch- lichen Lebens ist. In einer solchen, vom gröbsten Lebens- schmutz und von der Lebenslüge gereinigten Atmosphäre ist auch für „Schund und Schmutz“ in der Literatur kein Raum mehr. Professor A . Einstein, Berlin Ich verkenne nicht die gute Absicht, die hinter diesem Gesetzentwurfe steht. Es gibt eine Literatur, die wirklich die Jugend schädlich beeinflußt. Aber die Uebelstände, welche ein solches Gesetz mit sich brächte, scheinen mir unerträglich zu sein. Bevormundung hat Schwäche und Verdummung zur Voraussetzung und zur Folge. [2] A. M . Frey, München Die Bedrohung alles Geistigen immer wieder durch Leute, die an Stelle des Geistes den Ungeist setzen war schon groß genug ich habe die allerpersönlichsten, aller- 56
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