D O C . 4 3 0 T H E I I I C I N P A R I S 6 6 1 Valéry[13] wird der Frage der Übersetzung bedeutender Werke aller Länder beson- dere Aufmerksamkeit gewidmet. Die Kunstabteilung studiert die Einrichtung eines internationalen Verbindungs- amtes aller Museen. Sie hat sich bereits zuverlässiges Material über alle derartigen Sammlungen beschafft und läßt—als Vorbereitung eines internationalen Jahr- buches der Museen—ein kurzes Verzeichnis der Museen der ganzen Welt erscheinen.[14] Sie bereitet einen Kongreß der Forscher auf dem Gebiet der Volks- kunde vor und studiert die technischen Verfahren der zweifelsfreien Identifikation von Kunstwerken. (Fingerabdruckverfahren in Kombination mit der Kögelschen Methode.)[15] Sie veröffentlicht eben ein bibliographisches Verzeichnis der Samm- lungskataloge, der im Handel vorhandenen photographischen Reproduktionen von Kunstwerken und hat ein gegenseitiges Übereinkommen für den Verkauf der be- treffenden Blätter zwischen den chalkographischen Anstalten von Berlin, Paris, Madrid und Rom zustandegebracht.[16] Die Presseabteilung befaßt sich damit, den Zeitungen und Zeitschriften aller Länder die Nachrichten zu übermitteln, die ihr selbst von den andern Abteilungen und von auswärts zugehen. Sie versucht—nicht erfolglos—die Zeitungen der Welt an den Fragen der geistigen Zusammenarbeit zu interessieren, und hält sich zu diesem Zweck in ständiger Verbindung mit den Verbänden und Nachrichtenstellen der Presse. Sie untersucht die internationalen Fragen, die mit der Verbreitung gei- stiger Erzeugnisse durch den Druck zusammenhängen, die Frage der Fachschulen, für das Tagesschrifttum u. dgl. Prof. Gonzague de Reynold, Professor für französische Sprache und Dekan an der Universität Bern, hat sehr richtig in seinem Rechenschaftsbericht namens des Direktionsausschusses die Tätigkeit des neuen Amtes mit folgenden Worten be- wertet: es hat in den sechs ersten Monaten viel mehr begonnen und auch viel mehr geleistet, als man erwarten konnte.[17] Es hat seinen Daseinszweck vollkommen richtig erfaßt, Mittel für die Erleichterung des gegenseitigen Austausches und der Zusammenarbeit auf dem Gebiet des geistigen Lebens zu schaffen oder zu vervoll- kommnen, als Verbindungsglied zu wirken, mit einem Wort zu dienen, nicht sich aufzudrängen. Was man von ihm in der Welt der Wissenschaft, Kunst und Bildung erwartet, sind nicht großartige Pläne oder sensationelle Vorschläge, sondern eine methodische Vermittlungstätigkeit. Die Wichtigkeit dieses Völkerbundamtes ist ebenso von den Regierungen und den geistigen Arbeitern erfaßt worden. Dreißig Staaten haben bereits besondere Regierungsvertreter bei diesem Amt ernannt, 38 Staaten besondere Landesaus- schüsse für geistiges Zusammenarbeiten erwählt, die mit dem Amt in den betreffenden Staatsgebieten zusammenwirken.
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