D O C U M E N T 4 4 2 J A N U A R Y 1 9 2 7 6 7 9 der andere . Bewegt man sich von Westen nach Osten, also im Sinne der Erdumdrehung, so wird das beobachtete zunächst immer kleiner, bei gleich Null und dann negativ. Also erst dann, wenn man eine lineare West–Ost-Geschwindig- keit hat, die größer ist, als die von der Erdrotation herrührende, die bekanntlich in der geographischen Breite ϕ bzw. beim Polabstand β, gleich m/sec, bzw. m/sec ist, erst dann tritt eine Richtungsänderung des Feldes (um 180°) ein. Bei einer nord-südlichen Bewegung dagegen tritt auch schon bei technisch mög- lichen Geschwindigkeiten eine meiner Ansicht nach meßbare Richtungsänderung des Feldes auf. Denn H und stehen in diesem Fall senkrecht aufeinander die Magnetnadel des bewegten Beobachters wird daher nicht in Rich- tung von H zeigen, sondern davon abweichen um einen Winkel α, dessen Größe bestimmt ist durch , bzw. . Nun kann man im Flugzeug bequem lineare Geschwindigkeiten von 30 m/sec auf längere Strecken einhalten. Das Verhältnis würde dann gleich . Für die geographische Breite von Halle, , bekäme man dann ein α von 5,92°. Für kürzere Zeiten kann man auch leicht mit 40 m/sec fliegen, bekäme dann also ein α von 7,88°. Ich hoffe, diese Ablenkung demnächst im Flugzeug feststellen zu können, trotz- dem dies nicht ganz einfach sein wird wegen der Schwankungen der Magnetnadel im Flugzeug, die etwa ±2° betragen sollen, und wegen der abtreibenden Kraft des Windes, die natürlich auch berücksichtigt werden muß. [Denn um bei West–Ost- Wind genau in der Nord–Süd-Richtung zu fliegen, muß der Flugzeugführer die Flugzeugachse—und damit die am Flugzeug befestigte Kompaßrose—aus der Nord–Süd-Richtung verstellen.] Aus diesen Zahlen ist aber ganz deutlich zu ersehen, warum Sie im Zuge und die Schiffahrer auf See nichts von diesem α gemerkt haben: die Nord–Süd-Kompo- nente Ihrer Bewegungen hat sicher nicht 10 m/sec erreicht, und dann ist das α erst gleich 1,97°. So genau ist Ihre Zugmessung sicher nicht gewesen, ganz abgesehen von den vielen Eisenmassen in dem Zug und in der Umgebung[.] H2 H H1 + e ω sinβ 30π c R -------------------------- - e ω1 30πc R -------------------- = = H2 ω1 ω sinβ = 465 cosϕ 465 sinβ H1 tgα H1 H ------ –ω1 ω sinβ ------------------- = = tgα –ω1 ω --------- 1 cosϕ ------------ = ω1 ω ------ 30 465 -------- - 1 15 5 , ----------- - = ϕ 51 49 °, =
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