D O C U M E N T 4 7 5 F E B R U A R Y 1 9 2 7 7 4 5 475. To Teodor Schlomka [Berlin,] 6. II. 27. Herrn Theodor Schlomka! Sehr geehrter Herr Kollege! Ich kann leider Ihre Hoffnungen nicht teilen, wenigstens nicht mit Grund der Ar- gumente, die Sie gegeben haben.[1] 1.) Sobald Sie die elektromagnetischen Gleichungen im Vakuum beibehalten, gelten die Transformationsgleichungen ] Aus diesen folgt aber dass (für kleine ) der Zusatz zum elektromagnetischen Felde, der aus der Bewegung entspringt stets entsprechend klein bleibt. Es könnte also ein Effekt dieses Versuchs nur erwartet werden, wenn die Vakuum-Gleichun- gen modifiziert werden. 2) Wenn man nun aber von aller Theorie abstrahiert und annimmt, dass die Rotation von Masse überhaupt direkt ein Magnetfeld erzeugt, so müsste man er- warten, dass die Translation von Massen überhaupt ein Feld erzeugt, das auf den Magneten wirkt. Dann müsste die Modifikation durch eine zusätzliche Bewegung einen Effekt liefern, der von der relativen Grössenordnung des Verhältnisses ist. Da hätte die Navigation zwischen Südamerika und Europa schon darauf auf- merksam werden müssen.[2] 3) Ich denke, dass die Amerikaner mit ihrem Motor-Holz-Schiff zu magneti- schen Messungen einen so groben Effekt sicher hätten entdecken müssen.[3] Wenn Sie also keine besseren Argumente für den zu erwartenden Effekt beibrin- gen können, habe ich nicht die Berechtigung, die 500 M. zu beantragen. Hoffent- lich können Sie mich davon überzeugen, dass Ihr Experiment nicht aussichtslos sei. Es grüsst Sie freundlich Ihr A. Einstein ex′ ex = ey′ ey v c -- hz 1 v2 c2 ----- ------------------ = v c -- zusätzliche Gewindigkeit Geschwindigkeit infolge Drehung ---------------------------------------------------------------------------------
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