D O C U M E N T 4 8 5 F E B R U A R Y 1 9 2 7 7 6 7 485. To Mileva Einstein-Mariü [Berlin,] 23. II. 27. Liebe Mileva! Ich hätte Dir längst geschrieben, wenn ich nicht gar so gehetzt wäre. Albert hat mir sehr gefallen bei seinem Besuche hier.[1] Ein ganzer und ein guter Kerl. Ich habe mir sehr Mühe gegeben, um ihn von seinem verrückten Heiratsprojekt abzu- bringen.[2] Ich hatte auch wirklich den Eindruck, dass er eingesehen hat, es sei ein Wahnsinn. Aber er ist irgendwie zu abhängig und schreibt mir nun, er lasse gegen Sommer seine Frau kommen.[3] Es war also alles umsonst. Im Geschäft scheint er sich recht gut zu machen nach seinen Berichten zu schliessen.[4] Wenn es etwas gä- be, um ihn noch zu retten, so wäre es, ihn hierher zu verpflanzen, wo er nicht so sich selbst überlassen wäre. Aber ich weiss nicht, ob ich es mit ihm durchsetzen könnte. Man wird ihm wohl nicht mehr helfen können, und ich zweifle nicht, dass die Sache sehr schlecht ausgehen wird. Ich hätte gern, wenn Tete[5] in seinen Osterferien hierher käme. Da hat ers am schönsten und für mich ist es auch das Hübscheste. Für ihn ist es auch gut, wenn er ein bischen Menschen kennen lernt, dass er nicht einmal so hineinfällt wie Albert. Ich komme dann dafür im Sommer zu Dir. Ich freue mich, dass jetzt unsere Bezie- hungen so gut geworden sind. Ich erzähle immer allen, wie gut ich mit meiner ge- schiedenen Frau stehe und wie gut ich in ihrem Hause aufgenommen bin, und Else[6] freut sich, dass meine Buben und Du nicht mehr so feindselig gegen sie sind. Ich habe zugestimmt, dass für die zurückgezahlten Papiere in Amerika brasi- lianische Dollar-Anleihen gekauft werden.[7] Sei herzlich gegrüsst von Deinem Albert. ALSX. [75 742]. [1]Hans Albert had stayed with Einstein in late January (see Doc. 467). [2]Hans Albert planned to marry Frieda Knecht. [3]Knecht had hopes of a position as a speech therapist (see Abs. 762). [4]At the August Klönne steel fabrication firm (see Abs. 754). [5]Eduard Einstein. [6]Elsa Einstein. [7]See Abs. 735 and Abs. 751.