1 2 V O L . 1 2 , D O C U M E N T 3 2 4 a D E C E M B E R 1 9 2 1 In Silberstein 1921, he proposed to test whether an observer in a rotating frame like the Earth can measure an effect on the propagation of light arising from its own state of motion. A positive result would prove special relativity, meanwhile a partial or zero result would support the ether drag hypoth- esis (see Einstein to Ludwik Silberstein, 21 June 1921 [Vol. 12, Doc. 136, note 3]). [8] Silberstein attached a manuscript titled “Special Relativity Overthrown by Double Stars” ([21 044]) to his letter of 18 July 1921 (Vol. 12, Doc. 187). He submitted it to the Philosophical Mag- azine, but withdrew it at the end of month, apparently as a consequence of the present letter, with the purpose of a “complete modification” (gänzlich zu modifizieren). He also withdrew his short note in Astrophysical Journal to replace it with another one “leading to a perfect reconciliation of relativity theory with observed facts” (Silberstein to Einstein, 30 July 1921, [Vol. 12, Doc. 197]). Vol. 12, 324a. To Maja Winteler-Einstein [Berlin,] 14. XII. 21. Liebe Schwester! Du thust mir sehr leid, dass Du es so schwer hast und Sorgen dazu.[1] Hoffentlich ist, wenn dieser Brief ankommt, Pauli wieder auf dem Weg der Besserung. Da oben ist man gewiss recht verlassen, das kann ich mir lebhaft vorstellen, die Haushaltung mit viel Mühe verbunden. Bei mir ist auch alles krank mit Ausnahme von mir selbst. Else hat Nierenbeckenentzündung und chronischen Blasenkatharrh, die Kinder habens an der Leber, Ilse allerdings so, dass sie wenigstens aufstehen kann.[2] In Holland wars interessant, viel Arbeit, sodass mir mein jetziges Dasein als Ausruhen erscheint.[3] Bei uns ist eine Bärenkälte und die Heizung momentan nicht in Ordnung. Man friert gewaltig. Ich habe nach Z an die Bank geschrieben.[4] Es liegt augenscheinlich eine Namensverwechslung oder vielmehr eine durch den gleichen Namen bedingte Schwierigkeit vor. Hoffentlich genügt mein Brief, um die Sache in Ordnung zu bringen. Heute stand ich vor Gericht als Patentsachver- ständiger in einem interessanten Prozess. Es drehte sich um eine Anwendung der Eigenschaft unserer Ohren, die nicht völlige Gleichzeitigkeit der Gehörseindrücke in beiden Ohren als Schallrichtung zu interpretieren.[5] Man ist so in der Lage, Zeit- differenzen von bis zu 1/100 000 Sekunde herab wahrzunehmen. Was hat der Herr- gott für Kunstwerke in uns gemacht und doch wieder so jämmerlich in anderer Beziehung. In Italien wars schön, bei Euch und auch in Bologna und Padova.[6] So was Gemütliches gibts in der Welt nicht mehr. Wenn ich mir meinen Wohnsitz nach freiem Geschmack wählen könnte, ginge ich auch nach Italien für den Rest meiner Tage. Wird ein frommer Wunsch bleiben! Herzliche Grüsse & gute Besserung Euer Albert.
Previous Page Next Page