24 V O L . 14, D O C . 3 3 2 a A P P E A L T O J E W S OF H U N G A R Y 26 ALBERT EINSTEIN / GELEGENTLICHES [6] eine Art innerer Abhängigkeit von der nicht-jüdischen Um- welt, welche aus der Lockerung der jüdischen Gemein- [7] schaft erwächst. Das Beste im Menschen kann nur gedeihen, wenn er in einer Gemeinschaft aufgeht wie groß ist also die moralische Gefährdung des jüdischen Menschen, der [8] den Zusammenhang mit dem eigenen Volkskörper verloren hat und von dem W irts volle als Fremder angesehen wird! Oft genug ist schnöder, freudloser Egoismus aus solcher Situation erwachsen. Besonders groß ist gegenwärtig der äußere Druck, der auf dem jüdischen Volke lastet. Aber gerade diese Not ist uns [9] heilsam gewesen. Eine Erneuerung jüdischen Gemein- schaftslebens hat eingesetzt, von der sich die vorletzte Ge- neration nichts hätte träumen lassen. Unter der Wirkung [11] neu erwachten jüdischen Solidaritätsgefühls ist die von hin- gebenden und umsichtigen Führern unter unüberwindlich scheinenden Schwierigkeiten ins W erk gesetzte Kolonisa- tion Palästinas bereits zu so schönen Erfolgen gediehen, daß ich nicht an einem dauernden Erfolg zweifle. Der W ert [10] [13] dieses W erkes für die Juden der ganzen W elt ist ein hoher. Palästina wird eine Kulturstätte für alle Juden sein, eine Zuflucht für die Bedrängtesten, ein Feld der Betäti- gung für die Besten unter uns, ein einigendes Ideal und ein [12] [14] Mittel der inneren Gesundung für die Juden der ganzen W elt. [15] Juden Ungarns, zeigt, daß Ihr nicht zurückstehen wollt hinter euern Volksgenossen in der übrigen W elt.
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