D O C U M E N T 1 0 J U N E 1 9 2 7 5 9 rueckstehen zu lassen. So war mir die Kalle zu schoen, wie es bei uns heisst.[2] Um so tiefer ist jetzt mein Dank fuer diese wirklich grosse Gabe. Ihren Artikel finde ich geradezu wunderbar, in seinem ausserordentlich durch- dringenden—bis zum innersten Kern durchdringenden—Verstaendnis meiner Be- strebungen. Er wird sofort ins franzoesische uebersetzt werden—wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich dies Hr. Metz auftragen [3] er thut es naemlich besser als ich, denn obgleich ich schon seit so vielen Jahren ausschliesslich franzoesisch schreibe, und mir auch manche Komplimente als franzoesischer Schriftsteller ver- dient habe (worauf ich ganz stolz bin, denn es [ist] mir nicht leicht geworden) kommt mir manchmal bei einer Uebersetzung aus dem deutschen die fruehere Be- kanntschaft mit dieser Sprache in die Quere. Sollte Metz nicht verfuegbar sein, so thue ich es selbstverstaendlich allein.— Original und Uebersetzung werde ich mir erlauben, bei der Einsendung, Ihrem guetigen Wunsche gemaess, mit Randbemer- kungen zu begleiten. Es wird indessen einige Zeit dauern, denn die von Ihnen gel- tend gemachten Bedenken erscheinen mir als sehr schwerwiegend und lassen sich nicht so “aus dem Handgelenk” beantworten. Es laege mir aber u[nge]mein viel daran, mich mit Ihnen, hochverehrter Herr, dieserhalb so weit wie nur irgend moeg- lich zu verstaendigen, und waere es auch nur in dem Sinne in dem der Englaender sagt: we agree to differ. Eine solche Gelegenheit, meine Ansichten auf dem genann- ten Gebiete der Theorie der Wissenschaft zu vertiefen, ist mir noch nie dargeboten worden, und ich werde sie gewiss nicht entschluepfen lassen. Sie duerfen aber nicht befuerchten, dass mein Kommentar Ihre Geduld zu sehr in Anspruch nehme, wie sehr ich auch ueber die Sache nachdenken werde, mein Geschreibsel soll ganz kurz werden. Mit nochmaligen, aus dem Grunde des Herzens ausgesprochenem Danke und in vorzueglichster Hochachtung Ihr E. Meyerson ALS. [18 281]. Einstein 1989, pp. 220–221. There are perforations for a loose-leaf binder at the left margin of the document. [1] Doc. 7 and the manuscript Doc. 6. [2] Yiddish expression that translates as “the bride is too beautiful,” with the meaning “too good to be true.” [3] André Metz (1891–1968) was an author of popular books and articles on science. He called him- self a disciple of Meyerson and was engaged in disseminating his ideas (see Metz to Einstein, 8 Jan- uary 1926 [Vol. 15, Doc. 157]).